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Gefährt des Anstoßes. Der Kampfpanzer KF51 Panther bei der Verteidigungs- und Sicherheitsmesse Eurosatory in Villepinte bei Paris, am 13. Juni.

© REUTERS

„Panther“: Namenswahl für neuen Kampfpanzer – die Wehrmacht lässt grüßen

Der Name für den neuesten Panzer aus der Rüstungsschmiede Rheinmetall ist unglücklich gewählt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ob das jetzt eine gute Idee war? Also, die Russen haben einen Panzer gebaut, den T-14 Armata, der eine große Herausforderung für den Westen ist, so stark soll er sein. (Wie ja die russische Armada insgesamt eine Herausforderung ist, eine mächtige.) Und der will der Westen, hier der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall, etwas entgegensetzen: einen neuen, offenkundig rasch allein entwickelten Kampfpanzer, als Meisterwerk gepriesen.

Er ist jetzt vorgestellt worden und heißt – ja doch, „Panther“. Das als mindestens unglückliche Namensgebung zu empfinden, verlangt nicht zu viel Sensibilität. Und wenn die Assoziation gewollt wäre, wäre sie noch unglücklicher: Der neue Panther gegen den neuen T-14 – so wie der vormalige Panther der Wehrmacht gegen den T-34, seinerzeit der stärkste Panzer der Sowjetarmee?

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Der Panther von damals kam schließlich in der Sowjetunion zum Einsatz, und von Militärexperten wird der Kampf um den Donbass mit der Schlacht um den Kursker Bogen 1943 verglichen. Nun wird der „KF51 Panther“ als Nachfolger des berühmten „Leopard 2“ gesehen. Aber erstens ist die noch immer angestrebte deutsch-französische Panzerkooperation unter allen Umständen für den innereuropäischen Zusammenhalt besser – zweitens ein anderer Name ganz gewiss auch. Nichts, was mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden ist, ist in diesen neuen Zeiten eine gute Idee.

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