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Nato: Tschechien fordert mehr Engagement in Afghanistan

Der Ruf nach mehr Engagement der Nato-Länder in Afghanistan wird lauter. Nach Kanda hat nun auch Tschechien diese Forderung erhoben. Darüber, welche Länder genau gemeint sind, schwieg sich der tschechische Ministerpräsident allerdings aus.

Der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolanek hat die Nato-Partner zu einem stärkeren Engagement in Afghanistan aufgefordert. "Wie Kanada rufen wir die anderen Länder auf, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen und auf stärker sichtbare Weise an dem Einsatz zum Erhalt und zur Schaffung des Friedens in Afghanistan teilzunehmen", sagte er am Freitag während eines Besuchs in Ottawa. Genauere Angaben, an welche Staaten sich die Aufforderung richte, machte Topolanek nicht. Er kündigte an, Tschechiens Truppenstärke in Afghanistan von derzeit 300 Soldaten auf etwa 550 zu erhöhen. Das Parlament in Prag muss dem Vorhaben allerdings noch zustimmen.

Kanada hatte sich zuvor bereit erklärt, seinen Afghanistan-Einsatz mit 2500 Soldaten bis 2011 zu verlängern. Dabei machte es zur Bedingung, dass die anderen Nato-Partner 1000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan entsenden sowie Transporthubschrauber und Dronen zur Verfügung stellen. Auch Großbritannien, das mit 7700 Soldaten in der ISAF-Truppe nach den USA zweitgrößter Truppensteller in Afghanistan ist, hatte die Nato-Verbündeten Anfang Februar aufgefordert, Verstärkung an den Hindukusch zu schicken. Deutschland hatte eine entsprechende Aufforderung von US-Verteidigungsminister Robert Gates zurückgewiesen.

Bush: Nato noch lange in Afghanistan präsent

US-Präsident George W. Bush empfing unterdessen Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Washington. Bush betonte nach dem Gespräch im Weißen Haus, dass die Nato-Staaten langfristig in Afghanistan präsent sein würden. Ziel sei es, den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und die Bevölkerung zu unterstützen und den Terrorismus zu bekämpfen. "Wir können es uns nicht leisten, zu verlieren, wir werden nicht verlieren, wir verlieren nicht, wir gewinnen die Oberhand", betonte der US-Präsident. Bei seinem Gespräch mit De Hoop Scheffer ging es auch um die US-Pläne für einen Raketenschild in Osteuropa sowie die Rolle der Nato im Kosovo. (ut/AFP)

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