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Politik: "Neue Art von Auschwitz-Lüge"

BERLIN .In einem offenen Brief haben jüdische Überlebende des Holocaust und Mitglieder des Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes Verteidigungsminister Scharping und Außenminister Fischer scharf kritisiert.

BERLIN .In einem offenen Brief haben jüdische Überlebende des Holocaust und Mitglieder des Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes Verteidigungsminister Scharping und Außenminister Fischer scharf kritisiert.Die vierzehn Unterzeichner werfen den Regierungsmitgliedern in dem Schreiben vor - es wurde auch als ganzseitige Anzeige in der Freitags-Ausgabe der "Frankfurter Rundschau" veröffentlicht - sie würden den Kosovo-Krieg in ungerechtfertigter Weise mit der Forderung "Nie wieder Auschwitz" begründen."In Erklärungsnot geraten, berief sich auch der Außenminister auf die neue Art der Auschwitzlüge, um den verhängnisvollen Verstoß gegen die gerade auf Grund der Lehren von faschistischem Krieg und Holocaust geschaffene UN-Charta zu begründen", heißt es in fettgedruckten Buchstaben.Das bedeute eine "Verharmlosung des in der bisherigen Menschheitsgeschichte einmaligen Verbrechens".

Hinzu komme, daß "der Krieg der Bundeswehr gegen Serbien eindeutig gegen das Völkerrecht verstößt".Gleichzeitig wird in dem Brief, der zuerst im Internet veröffentlicht worden war, auch das Vorgehen der serbischen Führung gegen die albanische Minderheit als Verstoß gegen Menschenrechte verurteilt.Peter Gingold, einer der Unterzeichner, begründete die Initiative auf Anfrage damit, daß die Regierung "hemmungslos und verlogen" mit Begriffen wie Auschwitz den Krieg rechtfertige.Dabei hätte es viele Gründe gegeben, sich aus dem Konflikt herauszuhalten.

Sprecher des Außenminsteriums und des Verteidigungsministeriums wiesen die Vorwürfe als ungerechtfertigt zurück.Fischer habe mehrmals klargestellt, daß er "keine Parallelisierung zwischen Auschwitz und den aktuellen Ereignissen" vornehme.Die Hardthöhe verwies auf Äußerungen Scharpings, daß es solche "Parallelen" gebe.

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