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Ärzte-Streiks: Neue Tarifverhandlungen möglich

Nach wochenlangen Ärzte-Streiks kommt in den Tarifkonflikt an den rund 700 kommunalen Kliniken wieder Bewegung: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund willigte in neue Verhandlungen mit den Arbeitgebern ein.

Berlin - Für eine telefonische Terminabsprache stehe er "jederzeit zur Verfügung", teilte der Verhandlungsführer des Marburger Bundes, Lutz Hammerschlag, der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) mit.

Zugleich bekräftigte die Ärztegewerkschaft jedoch ihre Forderungen nach einem Angebot der Arbeitgeber, das über die vergangene Woche erzielte Tarifeinigung zwischen der DGB-Gewerkschaft Verdi und der VKA hinausgeht.

Marburger Bund setzt Arbeitskampf fort

Der Marburger Bund lehnt den Tarifkompromiss von Verdi und Arbeitgebern als Verschlechterung für die Mediziner strikt ab und fordert einen eigenen Tarifvertrag nur für die Ärzte. Die VKA hatte den Marburger Bund am Dienstag zu neuen Verhandlungen aufgefordert. "Es ist dringend notwendig, dass in diesen Tarifkonflikt Bewegung kommt", erklärten die Arbeitgeber in Frankfurt am Main. Die Fortsetzung der Streiks nutze niemandem, sondern schade allen Beteiligten. "Letztlich gibt es zu einer Einigung am Verhandlungstisch keine vernünftige Alternative", betonte die VKA.

Derweil setzte der Marburger Bund den Arbeitskampf fort. Der Ärztegewerkschaft zufolge legten erneut rund 16.300 Mediziner die Arbeit nieder. Betroffen waren 156 kommunale Kliniken in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hessen, Bremen und Sachsen.

Arbeitskampf verschärft sich

Die Verschärfung des Arbeitskampfes in der nunmehr siebten Streikwoche unterstreiche "den unbändigen Willen" der rund 70.000 betroffenen Ärzte, einen eigenen arztspezifischen Tarifvertrag zu erreichen, "der zu besseren Arbeitsbedingungen und anständigen Gehältern führen muss", betonte der Marburger Bund. (tso/AFP)

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