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Eliot Spitzer

© AFP

New York: Sex-Affäre: Gouverneur unter Druck

Der New Yorker Gouverneur Eliot Spitzer steht aufgrund seiner angebliche Kontake zu einem Prostituierten-Ring möglicherweise kurz vor dem Rücktritt. Der Demokrat hatte sich vor allem als Saubermann und "Sheriff der Wallstreet" einen Namen gemacht.

Wie die "New York Times" unter Berufung auf seinen Stab berichtet, prüft Spitzer, ob er zurücktreten soll. "Der Gouverneur geht ernsthaft in sich und nimmt sich Zeit, die Sache reiflich zu überdenken", schreibt das Blatt. Zeitungsberichten zufolge soll der Gouverneur Kunde eines exklusiven Sexclubs gewesen sein. Bei einem Auftritt vor der Presse hatte der demokratische Politiker am Montag Fehlverhalten eingeräumt, sich aber nicht näher zu den Vorwürfen geäußert.

Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, die Ermittler seien Spitzer im vergangenen Monat auf die Spur gekommen, als er einen Termin mit einer New Yorker Prostituierten in einem Hotel in Washington vereinbarte. Die Bundespolizei FBI, die das Telefonat abgehört hatte, habe Spitzer als "Kunden Nr. 9" eines internationalen Callgirl-Rings identifiziert. Das Hotelzimmer soll der Gouverneur unter dem Namen "George Fox" reserviert, der Prostituierten 4300 Dollar gezahlt haben. Der "Emperor's Club", dessen Dienste Spitzer in Anspruch genommen haben soll, vermittelte den Berichten zufolge Prostituierte an betuchte Kunden in New York, Paris, London, Miami und Washington.

Bei seinem Auftritt vor der Presse sprach Spitzer entgegen ersten Erwartungen nicht von Rücktritt. Journalisten, die ihn danach befragten, ließ der Gouverneur stehen. In seinem Pressestatement entschuldigte sich Spitzer bei seiner Familie und der Öffentlichkeit. "Ich habe mich so verhalten, dass ich meine Verpflichtungen gegenüber meiner Familie verletzt habe", sagte der dreifache Vater. Seine Frau Silda, mit der er seit mehr als 20 Jahren verheiratet ist, stand während der Erklärung neben ihm.

Spitzer war früher oberster Staatsanwalt des Bundesstaates New York. Als Strafverfolger machte er durch sein hartes Vorgehen gegen Finanzkriminalität an der Wall Street Schlagzeilen. Mindestens zweimal ließ er auch einen Prostitutionsring auffliegen. Als er Anfang 2007 als Gouverneur antrat, hatte er neue ethische Standards für die Politik angekündigt. "Ich habe mich nicht an die Maßstäbe gehalten, die ich von mir selbst erwartet habe", sagte Spitzer am Montagabend. "Wir wollten New York einen richtigen Wandel bringen, und das wird weitergehen", erklärte der 48-Jährige. (cp/dpa)

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