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Ein Demonstrant wirft seinen Schatten auf eine zyprische Flagge.

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Update

News-Blog zu Zypern: Anastasiades soll von Rücktritt gesprochen haben

Die alles entscheidenden Verhandlungen über ein Hilfspaket für Zypern haben in Brüssel begonnen. Aus Verhandlungskreisen heißt es, das Land könnte zwei Milliarden Euro mehr brauchen, als bislang angenommen. Zyperns Präsident soll nun von Rücktrittsdruck gesprochen haben. Verfolgen Sie hier die Ereignisse in unserem Blog.

In Brüssel haben am Sonntagabend die alles entscheidenden Beratungen über ein revidiertes Hilfspaket für das pleitebedrohte Zypern begonnen. Dabei geht es insbesondere um den milliardenschweren Eigenanteil, den die Inselrepublik aufbringen muss.

Die Gespräche finden unter großem Zeitdruck statt. Denn die Europäische Zentralbank verlangt ein abgeschlossenes Sanierungskonzept. Andernfalls will sie für die zyprischen Banken nur noch bis einschließlich Montag Geld aus Europa bereitstellen. Verfolgen Sie hier die Bemühungen um die Rettung Zyperns in unserem Newsblog.

22.44 Uhr: Die Euro-Finanzminister haben mit rund vier Stunden Verspätung ihre Beratungen über das Rettungspaket für Zypern begonnen.

21.10 Uhr: Der irische Finanzminister Michael Noonan sagte, er erwarte in Brüssel eine „lange Nacht“.

21.00 Uhr: Während in Brüssel die Verhandlungen laufen haben in Nikosia hundert Demonstranten vor den Büros der Vertretung der EU gegen das - wie sie sagten - Spardiktat aus Brüssel protestiert. Einige von ihnen skandierten: „Wir werden nicht die Sklaven des 21sten Jahrhunderts werden.“ Andere riefen: „Die Arbeitnehmer werden nicht die Fehler der Banken bezahlen.“ Einige Demonstranten skandierten Parolen gegen die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Demonstration verlief nach Polizeiangaben friedlich.

20.40 Uhr: Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades soll angesichts des starken Drängens der EU-Führung von Rücktrittsdruck gesprochen haben. Dies berichtete das staatliche zyprische Fernsehen (RIK). Wörtlich
soll Anastasiades gesagt haben: „Ich mache Euch einen Vorschlag. Den lehnt ihr ab. Ich schicke Euch einen anderen; das Gleiche. Was wollt ihr denn? Wollt ihr mich zum Rücktritt zwingen? Wenn es das ist, was ihr wollt, dann sagt es.“ Welche Forderungen er konkret meinte, wurde nicht gesagt. Die politische Führung Zyperns wird per Videokonferenz laufend aus Brüssel informiert.

19.50 Uhr: Bislang war immer die Rede von 10 Milliarden Euro, die Zypern aus dem Rettungsmechanismus ESM erhalten soll - insofern es den nötigen Eigenanteil aufbringt. Einem Bericht der Tageszeitung “Die Welt“ zufolge könnte es bald aber um noch höhere Summen gehen. Der Mehrbedarf könnte sich auf ungefähr zwei Milliarden Euro belaufen, hieß es unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die Wirtschaftsdaten seien noch schlechter als bislang angenommen. Auch Schäuble sagte, die Zahlen hätten sich in der vergangenen Woche verschlechtert.

Mit den neuen Maßnahmen will das zyprische Parlament den Weg für internationale Finanzhilfen bereiten.
Mit den neuen Maßnahmen will das zyprische Parlament den Weg für internationale Finanzhilfen bereiten.

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19.20 Uhr: Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter hat vor schwerwiegenden Auswirkungen der Zypernkrise gewarnt. „Die Gesamtsituation ist ausgesprochen ernst“, sagte sie vor dem offiziellen Beginn des Treffens der Euro-Finanzminister. Sie drängte die Regierung Zyperns bei ihrer Ankunft beim Treffen der Euro-Finanzminister zur Eile. „Dauerhaft Sterbehilfe wird die EZB bei maroden Banken nicht leisten können“, sagte Fekter zur Ankündigung der Europäischen Zentralbank, dem Staat die Notfallgelder ab Montag zu streichen.

18.00 Uhr: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zeigte sich zum Auftakt der Verhandlungen mit seinen Amtskollegen aus den anderen Euro-Staaten vorsichtig optimistisch. „Ich hoffe, dass wir heute zu einem Ergebnis kommen können“, sagte er. „Aber das setzt natürlich voraus, dass man in Zypern die Lage einigermaßen realistisch sieht. Wir sind zu einer Lösung bereit, wir wollen alles tun.“ Die Entscheidung liege aber letztendlich bei Zypern.

17.45 Uhr: Der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden hat eine rasche Einigung zur Beilegung der Finanzkrise in Zypern gefordert. „Wir brauchen heute Nacht eine Lösung“, sagte Frieden am Sonntagabend in Brüssel. „Es geht um die Stabilität in der Eurozone“, mahnte er.

17.00 Uhr: Zyperns Bankkunden können nur noch 100 Euro täglich am Geldautomaten abheben. Im Ringen um den Erhalt einer Restliquidität schränkten die zwei größten zyprischen Geldhäuser die Abhebungsmöglichkeiten weiter ein, wie ein Regierungsvertreter sagte. Ein Sprecher von Zyperns zweitgrößtem Finanzinstitut Cyprus Popular Bank erklärte, man werde an dieser Grenze festhalten, bis die Banken wieder öffneten. Dies ist für Dienstag vorgesehen.

(mit dpa, Reuters, AFP)

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