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Politik: Niederländische Muslime verlangen Polizeischutz

Anschläge nach dem Mord an Filmemacher van Gogh / Radikale aus Nahost schwören Rache

Den Haag - Die Spannungen zwischen Niederländern und der islamischen Bevölkerung nehmen zu. Nach dem Bombenanschlag auf die islamische Grundschule in Eindhoven, nach den Brandstiftungen an Moscheen in Rotterdam, Groningen und Ijsselstein und versuchter Brandstiftung in Huizen sowie rassistischen Schmierereien an Moscheen in Rotterdam, Groningen und Veghel verlangen muslimische Organisationen in den Niederlanden nun Polizeischutz. „Es hat noch keine Opfer gegeben, aber die Zahl der Anschläge nimmt rasch zu“, zitiert die Amsterdamer Zeitung „Het Parool“ Ayan Tonca vom Kontaktorgan der Muslimorganisationen. An der betroffenen Schule in Eindhoven sind sich alle Schüler einig. Sowohl der Mord an Theo van Gogh als auch der Bombenanschlag seien das Werk gestörter Extremisten. Aber sie fürchten, dass dies nur der Anfang sei. Die Schule in Eindhoven war wiederholt das Ziel von Anschlägen.

Wegen dieser Vorgänge in den Niederlanden haben sich nun die islamischen Tawhid-Brigaden auf einer Website zu Wort gemeldet. Die bisher unbekannte Gruppe, die nach einem Bericht des israelischen Geheimdienstes Kontakte zu Al Qaida habe, schrieb: „Wir bitten euch ein letztes Mal, und ihr habt immer noch eine Chance, um mit den Angriffen auf unsere Moscheen, Schulen und die Muslimgemeinschaft in den Niederlanden aufzuhören, denn sonst werdet ihr einen hohen Preis bezahlen.“ Über die Gruppe und diese Erklärung liegen noch keine weiteren Erkenntnisse vor.

Nach „Het Parool“ liegen der Meldestelle Diskriminierung im Internet hunderte von Meldungen über Websites vor, auf denen der Mord an Theo van Gogh bejubelt und zum heiligen Krieg aufgerufen wurde.

Der ermordete Filmemacher wurde unterdessen am Dienstagnachmittag in Amsterdam beerdigt.

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