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Nordkorea: Scharfe Töne aus Pjöngjang - Seoul reagiert

Wegen der zunehmenden Spannungen mit dem stalinistisch regierten Nordkorea hat Südkoreas Staatschef Lee Myung Bak eine Sicherheitskonferenz abgehalten. Seoul befürchtet einen offenen Konflikt.

An dem Treffen am Dienstag nahmen etwa 200 ranghohe Vertreter der Geheimdienste, der Sicherheitskräfte und regionaler Regierungen teil, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte. Es handelte sich um das erste derartige Treffen unter dem Vorsitz des Staatschefs seit fünf Jahren. Themen waren laut Verteidigungsministerium der Schutz vor "feindlicher Unterwanderung" und der Umgang mit "Provokationen".

Südkorea fürchtet, dass das Nachbarland einen offenen Konflikt provozieren will, nachdem in den vergangenen Wochen wiederholt Drohungen aus Pjöngjang zu vernehmen waren. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, das Ressort werde am Freitag einen Bericht veröffentlichen, in dem das Verhalten Nordkoreas als "unmittelbare und schwerwiegende Bedrohung" eingeschätzt werde.

Ende Januar hatte Nordkorea alle politischen und militärischen Vereinbarungen mit Südkorea für nichtig erklärt, da die konservative Regierung in Seoul mehrere Vereinbarungen gebrochen und beide Staaten so "an den Rand eines Krieges" gebracht habe. Die Annullierung betraf auch die Anerkennung der lange umstrittenen Seegrenze zwischen beiden Staaten als Interimsgrenze. Kim Yong Nam, der die Regierungsgeschäfte in Nordkorea derzeit offenbar de facto führt, warf Seoul am Sonntag Provokationen vor und drohte mit "entschiedenen Aktionen". Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Nordkorea einen Test der Langstreckenrakete Taepodong-2 plant. (küs/AFP)

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