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Pakistan: Proteste gegen Angriff auf Koranschule

In Pakistan haben tausende Menschen gegen den Bombenangriff auf eine Koranschule protestiert. Militante töteten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet zwei Menschen wegen angeblicher Spionage für die USA.

Khar - "Die Menschen von Bajaur sind hundertprozentig überzeugt, dass die Attacke von den US-Truppen geführt wurde", sagte der Stammesälteste Akhunzada Chatan vor rund 3000 Demonstranten in Khar. In der Stadt Enayat Killi gingen etwa 2000 Stammesangehörige teils bewaffnet auf die Straße, um gegen den Tod "unschuldiger Studenten und Lehrer" zu protestieren. Im Anschluss an die Freitagsgebete wurden landesweit Großdemonstrationen erwartet.

Militante Pakistaner töteten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet zwei Menschen wegen angeblicher Spionage für die USA. Ein 40 Jahre alter Mann wurde am Montag wenige Stunden nach dem Angriff auf die Koranschule in Chingai erschossen aufgefunden, wie am Freitag bekannt wurde. Anwohner sagten, er sei kurz nach dem Bombardement in der Nähe der Schule mit einem Satellitentelefon gesehen worden. Am Donnerstagabend erschossen Radikale in der Nähe von Makin einen 45-jährigen Islamlehrer und enthaupteten die Leiche.

In der nordwestlichen Stadt Peshawar hängten zahlreiche Geschäfte aus Angst vor Übergriffen Spruchbänder mit Koranversen aus; die US-Fast-Food-Kette KFC blieb geschlossen. Die islamistische Koalition Vereinigte Aktionsfront (MMA) hatte für den Abschluss der Freitagsgebete zu landesweiten Protesten aufgerufen.

Die pakistanische Luftwaffe hatte am Montag eine Koranschule in der Nähe von Khar bombardiert; bei dem Angriff wurden etwa 80 Menschen getötet. Die Behörden erklärten, bei der Schule habe es sich um ein getarntes Ausbildungslager der Terrororganisation Al Qaida gehandelt. Anwohner sprechen hingegen von einem "Blutbad unter unschuldigen Stammesbrüdern". (tso/AFP)

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