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Politik: Patienten sehen sich gut versorgt Aktuell zufrieden, aber sie fürchten die Zukunft

Berlin - Hochzufrieden mit der gegenwärtigen Gesundheitsversorgung, aber zutiefst besorgt beim Blick in die nahe Zukunft – so lautet das zwiespältige Ergebnis einer aktuellen Allensbach-Umfrage unter Krankenversicherten und Ärzten für den Finanzdienstleister MLP. Nur 16 Prozent rechnen damit, in zehn Jahren noch ein ähnlich leistungsfähiges System vorzufinden.

Berlin - Hochzufrieden mit der gegenwärtigen Gesundheitsversorgung, aber zutiefst besorgt beim Blick in die nahe Zukunft – so lautet das zwiespältige Ergebnis einer aktuellen Allensbach-Umfrage unter Krankenversicherten und Ärzten für den Finanzdienstleister MLP. Nur 16 Prozent rechnen damit, in zehn Jahren noch ein ähnlich leistungsfähiges System vorzufinden. 79 Prozent dagegen erwarten „immer mehr Zwei-Klassen-Medizin“. 61 Prozent fürchten, bestimmte Behandlungen aus Kostengründen dann nicht mehr zu bekommen. Und mehr als vier von fünf Befragten werfen der Politik vor, zu wenig zu tun, um das Gesundheitswesen zukunftsfest zu machen.

Drastisch gestiegen ist vor allem die Sorge um die Absicherung im Pflegefall. Fühlten sich 2010 noch 64 Prozent der Bevölkerung durch die Leistungen der Pflegeversicherung nicht ausreichend abgesichert, sind es inzwischen 77 Prozent. Auch hier wieder der klare Vorwurf an die Politiker, sich dem Thema nicht genügend zu widmen (82 Prozent). Gleichzeitig aber herrscht hier auch Fatalismus. 43 Prozent sind der Ansicht, dass die Sicherstellung einer guten Versorgung aller Pflegebedürftigen der Politik angesichts der alternden Gesellschaft „gar nicht gelingen kann“. Und nur noch jeder Dritte ist der Ansicht, dass die Pflege-Absicherung „ausschließlich Sache des Staates“ ist. 43 Prozent dagegen halten es für nötig, dafür auch privat vorzusorgen. Vor zwei Jahren bejahten dies nur 34 Prozent.

Gleichwohl sind die Deutschen mit der Versorgung so zufrieden wie seit vier Jahren nicht mehr. 72 Prozent geben dem System Bestnoten, von den Ärzten gar 80 Prozent. Interessant auch, dass gegenwärtig 82 Prozent der Ärzte ihre wirtschaftliche Lage mit gut oder sehr gut bewerten. Ärztemangel wird von jedem zweiten Mediziner, aber nur von 13 Prozent der Patienten beklagt. Und während die Quote derer, die sich gut abgesichert fühlen, bei Kassenpatienten seit 2007 beständig gestiegen ist (2011: 64 Prozent), sinkt sie bei privat Versicherten. Inzwischen hadert dort auch jeder Fünfte mit seinem Versicherungsschutz. Rainer Woratschka

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