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Gute Freunde werden Kanzlerin Angela Merkel Horst Seehofer wohl kaum noch.

© Tobias Hase/dpa

Politbarometer: Zwei Drittel rechnen nicht mit Bruch der Koalition

Wegen des Flüchtlingsstreits wurde in der CSU offen über das Ende des Bündnisses mit der CDU spekuliert. Die meisten Bürger sehen das aber gelassen.

Trotz des Flüchtlingsstreits zwischen CDU und CSU erwartet die Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge keinen Bruch der großen Koalition. Wie das aktuelle Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel zeigt, rechnen 64 Prozent der Befragten nicht damit, dass die Regierung aus Union und SPD wegen dieses Themas zerbricht.

Nur 28 Prozent vertraten die Ansicht, dass es der CSU bei dem Streit vor allem um die Lösung des Flüchtlingsproblems geht. Für 65 Prozent spielten die Chancen bei der bayerischen Landtagswahl im Oktober eine größere Rolle.

58 Prozent der Befragten befürworten die Forderung der CSU, Flüchtlinge, die bereits in anderen EU-Ländern registriert sind, zukünftig an der deutschen Grenze zurückgewiesen. Gut zwei Drittel (68 Prozent) glauben aber nicht, dass das in der Praxis funktioniert.

CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sacken im sogenannten Politikerranking stark ab. Seehofer fällt demnach auf minus 0,3 nach plus 0,3 vor drei Wochen, Söder auf minus 0,5 von 0,1. Das sei der schlechteste Wert für einen CSU-Politiker seit zehn Jahren.

Mit der Arbeit der Bundesregierung ist nach dem Asylstreit nur noch knapp die Hälfte der Deutschen zufrieden. 49 Prozent bescheinigen der großen Koalition gute Arbeit, vor drei Wochen waren es noch 64 Prozent.

Das spiegelt sich auch in Umfragewerten der Parteien. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die Union demnach mit 32 Prozent rechnen, das ist ein Punkt weniger als vor drei Wochen. Die SPD sackt um zwei Punkte auf 18 Prozent ab. Zulegen können um je einen Punkt die AfD und die Grünen auf jeweils 14 Prozent sowie die FDP auf neun Prozent. Die Linke verharrt bei zehn Prozent.

Für das Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen 1290 Wahlberechtigte vom 25. bis 28. Juni. (Reuters/dpa)

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