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Politik: „Potenziale von Alten stärker nutzen“

Berlin - Eine längere Lebensarbeitszeit und mehr Flexibilität beim Renteneintrittsalter haben Experten im neuen Altenbericht gefordert. „Wir müssen die Potenziale älterer Menschen stärker nutzen“, sagte der Vorsitzende der Sachverständigenkommission, Andreas Kruse, am Dienstag bei der Übergabe des Berichts an Familienministerin Renate Schmidt (SPD) in Berlin.

Berlin - Eine längere Lebensarbeitszeit und mehr Flexibilität beim Renteneintrittsalter haben Experten im neuen Altenbericht gefordert. „Wir müssen die Potenziale älterer Menschen stärker nutzen“, sagte der Vorsitzende der Sachverständigenkommission, Andreas Kruse, am Dienstag bei der Übergabe des Berichts an Familienministerin Renate Schmidt (SPD) in Berlin. Aufgrund der demografischen Entwicklung gebe es dazu keine Alternative. Altersteilzeit und lebenslanges Lernen müssten auch staatlich gefördert, eine Lockerung des Kündigungsschutzes für Ältere jedoch „unbedingt vermieden werden“.

„Erfahrungswissen“ werde zu gering geschätzt, sagte Schmidt und kritisierte die „Jugendzentrierung“ in den Betrieben. 41 Prozent der Firmen beschäftigten keine über 50-Jährigen. Dabei verlange man von den Unternehmen nicht etwa Selbstlosigkeit. Die Beschäftigung Älterer lohne sich auch betriebswirtschaftlich, betonte die Ministerin.So sei es gut möglich, dass dadurch die oft ignorierten Kaufbedürfnisse von Senioren stärker bedient würden. Die Kaufkraft der Älteren liege bei über 300 Milliarden Euro im Jahr, sagte Schmidt. „Wir können die Wirtschaft bei ihrem Eigennutz packen.“

Auch gesellschaftlich seien ältere Menschen ein „Aktivposten“. Bis zu 30 Prozent der über 55-Jährigen würden sich gern stärker ehrenamtlich betätigen, sagte Kruse. Gefördert werden müsse aber vor allem lebenslanges Lernen. Mit „Bildungssparkonten“ könne der Staat – ähnlich wie beim Bausparen – Weiterbildung oder das Nachholen von Schul- und Berufsabschlüssen bezuschussen. Und wer später Altersteilzeit arbeiten will, sollte, so der Expertenrat, bei den Rentenbeiträgen für fünf Jahre zumindest die Differenz im Vergleich zum Vollzeitjob vom Staat erhalten.

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