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Politik: Prominente werben für die Ökumene

Berlin - Deutschlands prominenteste Kirchenmitglieder fordern mehr Ökumene. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, der Fernsehmoderator Günther Jauch, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), der SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier, Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) und weitere Prominente stellten am Mittwoch in Berlin den Aufruf „Ökumene jetzt!

Berlin - Deutschlands prominenteste Kirchenmitglieder fordern mehr Ökumene. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, der Fernsehmoderator Günther Jauch, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), der SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier, Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) und weitere Prominente stellten am Mittwoch in Berlin den Aufruf „Ökumene jetzt!“ vor, in dem sie sich für eine Einheit der Kirchen einsetzen. Während in den Gemeinden an der Basis schon heute das Gemeinsame im Mittelpunkt stehe, sei das bei Kirchenleitungen anders, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). „Je mehr man nach oben sieht, desto mehr wird das Trennende betont.“ „Wir erkennen, dass es Unterschiede zwischen den Kirchen gibt“, so Lammert. „Aber die Schlüsselfrage, ob diese Unterschiede reichen, die Trennung zwischen den Kirchen aufrechtzuerhalten, beantworten wir mit „Nein“. Weizsäcker erinnerte an die Situation konfessionell getrennt lebender Familien. „Das Dokument ist Ausdruck unserer Ungeduld“, sagte Thierse.

Vertreter der Amtskirchen riefen dagegen zu Geduld auf. „Aus evangelischer Sicht ist die Reformation noch nicht vollendet“, sagte der Vizepräsident des Kirchenamts der EKD, Thies Gundlach. Zwar sollte alles ökumenisch Mögliche bestärkt und durch kraftvolle Zeichen belebt werden. „Aber grundsätzlich bleibt gültig: In ökumenischen Dingen so viel Tempo wie möglich, aber auch so viel Geduld wie nötig.“ Der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßte es, wenn „Christen und die Gemeinden vor Ort lebendige ökumenische Beziehungen unterhalten“. Eine Überwindung der Kirchenspaltung sei dennoch nicht „ohne eine solide theologische Verständigung möglich“. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Markus Dröge, verwies darauf, dass es in Berlin und Brandenburg eine sehr gute ökumenische Kooperation gebe. „Eine institutionelle Einheit der Kirchen lässt sich jedoch nicht so schnell herstellen, wie es sich die Unterzeichner wünschen“, sagte Dröge. Benjamin Lassiwe

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