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Jerusalem: Proteste gegen Tempelberg-Bauarbeiten

Aufgebrachte Muslime haben gegen israelische Bauarbeiten am Tempelberg in Jerusalem protestiert. Palästinenser warnten, die Arbeiten gefährdeten die Al-Aksa-Moschee.

Jerusalem/Damaskus - Jordanien legte bei der israelischen Regierung Protest ein. Syrien verurteilte die Arbeiten scharf. Adnan al-Husseini, Direktor der islamischen Waqf-Stiftung, forderte ein Ende der Bauaktion. "Israel nutzt die aktuelle Situation und die innerpalästinensischen Kämpfe aus, um eigene Pläne umzusetzen", sagte Tajsir al-Tamimi, der oberste islamische Richter der Palästinenser.

Israelische Behörden hatten am Morgen damit begonnen, einen im Jahr 2004 teilweise eingestürzten Fußweg abzutragen, der vom Platz der Klagemauer auf den Tempelberg führt, auf dem die Al-Aksa-Moschee steht. Der Weg soll durch eine neue Konstruktion ersetzt werden. Im Vorfeld hatte es archäologische Untersuchungen im Baugebiet gegeben. Hunderte israelische Polizisten waren im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. Vereinzelt gab es Zusammenstöße.

Der Weg zur Moschee sei "integraler Bestandteil der heiligen Stätte und islamisches Erbe", sagte der jordanische Botschafter in Israel Ali al-Ajed laut der Nachrichtenagentur Petra. Das Außenministerium in Damaskus erklärte laut der amtlichen Agentur SANA, die Bauarbeiten in der Nähe der Moschee bedrohten nicht nur Sicherheit und Würde der heiligen Stätte, sondern verletzten auch die Gefühle von Muslimen in aller Welt. Im irakischen Parlament wurde ebenfalls über die Arbeiten debattiert. Maisun al-Damludschi, eine Abgeordnete der Irakischen Liste des säkularen Ex-Ministerpräsidenten Ijad Allawi erklärte: "Diese Operation in der direkten Umgebung eines der Eingangstore der Al-Aksa-Moschee ist abzulehnen, sowohl aus politischen als auch aus kulturellen und religiösen Gründen." (tso/dpa)

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