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Politik: Prozess-Auftakt: Botschafts-Attentätern droht die Todesstrafe

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, aber ohne den Hauptangeklagten, den saudischen Millionär und mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden, hat am Montag in New York der Prozess gegen die Verantwortlichen für die Bombenanschläge auf zwei US-Botschaften in Ost-Afrika begonnen.Bin Laden, der sich wahrscheinlich in Afghanistan aufhält, wird vorgeworfen, der Anführer einer terroristischen Verschwörung zu sein.

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, aber ohne den Hauptangeklagten, den saudischen Millionär und mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden, hat am Montag in New York der Prozess gegen die Verantwortlichen für die Bombenanschläge auf zwei US-Botschaften in Ost-Afrika begonnen.

Bin Laden, der sich wahrscheinlich in Afghanistan aufhält, wird vorgeworfen, der Anführer einer terroristischen Verschwörung zu sein. Diese umfasse sowohl die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Nairobi (Kenia) und Dar es Salam (Tansania) aus dem Jahre 1988, bei denen 224 Menschen getötet und Tausende verletzt wurden, als auch die Ermordung von 18 amerikanischen Soldaten in Somalia im Jahre 1993. Außerdem soll Bin Laden eng mit anderen Terrororganisationen zusammenarbeiten, wie der vom Iran gelenkten Hisbollah, und bestrebt sein, Nuklearwaffen zu bauen oder zu erwerben.

Die vier weiteren Angeklagten wurden unmittelbar nach den Bombenanschlägen in Kenia und Tansania festgenommen und sitzen seit zweieinhalb Jahren in US-Untersuchungshaft. Im Falle einer Verurteilung könnten zwei von ihnen - ein 24-jähriger Saudi und ein 27-jähriger Tansanier - mit dem Tode bestraft werden. Es wären die ersten Todesurteile seit fast einem halben Jahrhundert, die die amerikanische Bundesjustiz verhängt. Im Falle der zwei anderen - ein 40-jähriger Amerikaner, der aus dem Libanon stammt, sowie ein 35-jähriger Jordanier - hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft beantragt.

Das Gerichtsverfahren, das etwa neun bis zehn Monate dauern dürfte, ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Die Anklageschrift hat den erstaunlichen Umfang von 150 Seiten; die Jury bleibt während der gesamten Prozessdauer und danach anonym, die Mitglieder werden lediglich anhand von Zahlen identifiziert, um ihre Sicherheit zu gewährleisten; und die Staatsanwaltschaft will mehr als hundert Zeugen aus sechs verschiedenen Ländern anhören.

Der erste Zeuge sollte noch am Montag "CS-1" sein. "CS-1" hat bis 1996 eng mit Osama bin Laden zusammengearbeitet und sich dann den amerikanischen Sicherheitsbehörden gestellt. Seitdem wird seine Identität streng geheim gehalten. Er gilt als Kronzeuge der Anklage.

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