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Gaza

© AFP

Reaktion: Israel droht mit Einmarsch im Gazastreifen

Täglich schlagen Kassam-Raketen aus dem abgeriegelten Gazastreifen im israelischen Grenzgebiet ein. Ein Student stirbt in seinem Auto, als in unmittelbarer Nähe eine Rakete explodiert. Israel reagiert jetzt mit Härte: Bei Luftangriffen werden 19 Palästinenser getötet.

Im Nahen Osten ist die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern weiter eskaliert. Israel reagierte am Donnerstag erneut mit Luftangriffen auf den anhaltenden Raketenbeschuss seines Grenzgebietes aus dem Gazastreifen. Dabei wurden mindestens 19 Palästinenser getötet. Insgesamt kamen damit seit Mittwoch 32 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Gazastreifen und dem Westjordanland ums Leben. Am Mittwoch war im Grenzort Sderot ein israelischer Student beim Einschlag einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getötet worden.

Angesichts des anhaltenden Beschusses israelischer Städte mit palästinensischen Kassam-Raketen drohte Verteidigungsminister Ehud Barak mit einem Einmarsch in den von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen. "Vor diesem Schritt haben wir keine Angst", sagte er laut Medienberichten am Donnerstagabend. Die slowenische EU-Ratspräsidentschaft zeigte sich "zutiefst besorgt" und forderte eine Einstellung der Feindseligkeiten.

Ungeachtet der Drohungen setzte die Hamas ihre Raketenangriffe auf das israelische Grenzgebiet fort. Mehrere Geschosse schlugen im Zentrum der Hafenstadt Aschkelon sowie in Sderot ein, dabei wurde ein Haus direkt getroffen.

Zahlreiche tote Zivilisten

Am frühen Donnerstagabend beschoss ein israelisches Kampfflugzeug einen Posten der Hamas-Sonderpolizei nahe der Wohnung des abgesetzten Ministerpräsidenten Ismail Hanija westlich von Gaza-Stadt und tötete zwei militante Palästinenser. Nach Augenzeugenberichten wurde fast zeitgleich ein Schäfer im Norden des Gazastreifens getötet, als er sich einer Abschussrampe für Kassam-Raketen näherte. Bei einem weiteren Luftschlag in Gaza kamen wenige Stunden später zwei Zivilisten ums Leben. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens wurden am späten Abend zwei weitere Palästinenser getötet.

In Gaza waren bereits am Morgen zwei Hamas-Kämpfer in ihrem Wagen von einem Kampfflugzeug angegriffen worden. Beide Männer, darunter ein Sohn des ranghohen Hamas-Mitglieds Chalil Al-Haja, kamen ums Leben. Am Nachmittag wurden nach Augenzeugenangaben vier Kinder bei einem Luftangriff tödlich getroffen, als sie sich einer Raketen-Abschussrampe militanter Palästinenser näherten. Fünf weitere Kinder seien verletzt worden.

Bereits zuvor wurden bei einem israelischen Raketenangriff im nördlichen Gazastreifen drei militante Kämpfer getötet. Im Westjordanland starben bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten zwei Mitglieder des militanten Arms der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. (mpr/dpa)

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