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Politik: Region im Alarmzustand

Nach Angriff Israels auf Syrien Ängste im Libanon.

Istanbul/Beirut/Jerusalem - Wenige Tage nach einem Luftangriff auf Syrien sorgen israelische Manöver über dem Südlibanon für Unruhe in der Region. Nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise und der UN-Mission Unifil vom Montag drangen Maschinen aus dem Nachbarland in den libanesischen Luftraum ein, ohne jedoch anzugreifen. Aus Damaskus drohte der Sekretär des iranischen Sicherheitsrats, Said Dschalili, Israel werde den Angriff auf Syrien vom vergangenen Mittwoch bereuen.

Im Libanon sorgten die Flugbewegungen der israelischen Luftwaffe in der Nacht zum Montag für Spekulationen über mögliche Luftangriffe. Wie aus Sicherheitskreisen in Beirut verlautete, gab es zahlreiche Aktivitäten wohl mit Scheinangriffen und lautem Donnern, wenn Maschinen die Schallmauer durchbrachen.

Die israelische Luftwaffe hatte am vergangenen Mittwoch ein Ziel in Syrien angegriffen. Die „New York Times“ berichtete jüngst unter Berufung auf US-Behördenkreise, dass dabei die wichtigste Forschungseinrichtung für biologische und chemische Waffen attackiert worden sei. Zuvor hatte es auch Informationen gegeben, wonach ein Konvoi mit Luftabwehrraketen für die israelfeindliche Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon Ziel des Luftschlags war.

Die syrische Opposition benannte einen möglichen Verhandlungspartner für Gespräche über den Bürgerkrieg Die Regierung von Staatschef Baschar al Assad solle Vizepräsident Faruk al Schara für Verhandlungen abordnen, sagte Oppositionschef Ahmed Moas al Chatib dem Fernsehsender Al Arabija. „Wenn das Regime mit der Idee (eines Dialogs) einverstanden ist, fordere ich es auf, Faruk al Schara abzuordnen, um mit ihm zu sprechen.“

Al Chatib war Ende vergangenen Jahres zum Chef des Oppositionsbündnisses Syrische Nationale Koalition gewählt worden. Das Gesprächsangebot hatte er der Regierung vergangene Woche gemacht, am Montag forderte er eine Antwort der Führung in Damaskus. „Herr Al Schara sieht seit dem Beginn der Krise, dass die Dinge nicht in die richtige Richtung laufen. Die Tatsache, dass er Teil des Regimes ist, bedeutet nicht, dass wir nicht mit ihm verhandeln würden.“

Al Schara hatte bereits Mitte Dezember öffentlich geäußert, dass er Verhandlungen für sinnvoll halte und damit im Widerspruch zu Assad stehe. Seiner Ansicht nach kann keine der Bürgerkriegsparteien den Konflikt militärisch gewinnen. Der 73-Jährige war 22 Jahre lang syrischer Außenminister und wurde von der Arabischen Liga und den Vereinten Nationen auch als möglicher Nachfolger Assads im Falle einer Verhandlungslösung gehandelt.

Syrische Rebellen ließen nach Angaben von Aktivisten derweil drei entführte Ausländer frei, die sie im Dezember entführt hatten. Wie die Regimegegner sagten, kamen die zwei Russen und ein Italiener im Zuge eines Gefangenenaustauschs auf freien Fuß. Die drei Männer hatten in einem syrischen Stahlwerk in der Hafenstadt Latakia gearbeitet. dpa/AFP

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