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Familienpolitik: Schmidt gibt von der Leyen Rückendeckung

Ex-Familienministerin Renate Schmidt nennt die Zweifel von Unionspolitikern am Ziel von 750.000 Krippenplätzen "bescheuert". Die Modernisierung des Familienbildes der Union nutze dem ganzen Land.

Berlin - Die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) hat mit scharfen Worten den Widerstand aus der Union gegen den Plan ihrer Nachfolgerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Ausbau von Kinderkrippen kritisiert. Zu Zweifeln prominenter Unionspolitiker am von der Ministerin genannten Bedarf von insgesamt 750.000 Betreuungsplätzen sagte Schmidt dem Tagesspiegel: "Das ist so etwas von bescheuert. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie bescheuert das ist."

Entsprechende Untersuchungen und Bedarfsberechnungen zeigten seit langem, dass der Bedarf so hoch sei. "Es gibt da nichts, was wir nicht schon wüssten und erst noch herausfinden müssten", sagte die Ex-Ministerin: "Das müsste sich eigentlich auch in der Union herumgesprochen haben." Unter anderem Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) und der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) hatten erklärt, der tatsächliche Bedarf müsse erst noch ermittelt werden.

Nach Meinung der SPD-Politikerin hat sich die Familienpolitik der Union radikal verändert, seit diese die Bundesfamilienministerin stellt: "In diesen Tagen grinse ich oft wie ein Honigkuchenpferd", sagte Schmidt. "Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine familienpolitischen Vorschläge von denselben Leuten niedergemacht wurden, die sie heute propagieren". Die SPD habe einen Fehler begangen, als sie 2005 das Familienministerium abgegeben habe. Dennoch sei sie angesichts der Entwicklung in der Familienpolitik "nicht unfroh", sagte Schmidt: "Nur eine Unionsministerin kann diesen Widerstand in der Union überwinden. Das nutzt dem ganzen Land." (tsp)

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