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Das Rettungsschiff "Open Arms" legt im spanischen Hafen Algeciras an.

© REUTERS

Update

Seenotrettung: Rettungsschiff „Open Arms“ in Spanien eingetroffen

Während Italien seine Häfen verschließt, dürfen mehr als 300 gerettete Menschen in Spanien an Land. Immer mehr Migranten steuern die spanische Küste an.

Ein Flüchtlingsschiff der Organisation Proactiva Open Arms mit mehr als 300 Migranten an Bord ist am Freitag in einem Hafen nahe der südspanischen Stadt Algeciras eingetroffen. Die "Open Arms" erreichte gegen 8.30 Uhr die Bucht von Gibraltar und legte eine halbe Stunde später im Hafen der Gemeinde San Roque an, wie ein AFP-Fotograf berichtete.

Spanien hatte sich vor Weihnachten zur Aufnahme der im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge bereit erklärt, nachdem Italien und Malta dies abgelehnt hatten. Libyen, Frankreich und Tunesien reagierten damals nicht auf die Bitte des Schiffs um Einfahrt in ihre Häfen.

"Guten Morgen, 'Open Arms' befindet sich bereits in der Bucht von Gibraltar und steuert den einzigen für sie im Mittelmeer zugänglichen Hafen an", erklärte der Gründer der spanischen Hilfsorganisation, Óscar Camps, auf Twitter kurz vor Einlaufen seines Schiffs im Hafen. Dort sollten die Flüchtlinge zunächst vom Roten Kreuz versorgt und von der Polizei überprüft werden, bevor sie in Aufnahmelager kommen.

Proactiva Open Arms ist mit drei Schiffen vor der Küste Libyens im Einsatz. Vor einer Woche hatte die Hilfsorganisation 311 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet, deren Boote zu sinken drohten. Unter den vorwiegend aus Somalia, Nigeria und Mali stammenden Schiffbrüchigen waren mehrere Schwangere sowie eine Mutter mit einem Neugeborenen.

Mutter und Baby wurden am vergangenen Samstag per Hubschrauber nach Malta geflogen. Eine 14-Jährige mit einer schweren Hautinfektion wurde auf die italienische Insel Lampedusa gebracht. Die restlichen Migranten traten derweil die mehrtägige Schiffsreise nach Spanien an. Weihnachten verbrachten sie an Bord der "Open Arms".

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Es ist das erste Mal seit fünf Monaten, dass Spanien wieder Migranten aus einem NGO-Rettungsschiff an Land lässt. Kurz nach ihrem Amtsantritt hatte die neue spanische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez im Juni zunächst eine offenere Flüchtlingspolitik betrieben, seit August aber wieder eine Wende eingeleitet.

Die italienische Regierung verweigert Hilfsschiffen mit Flüchtlingen an Bord seit dem Sommer das Anlegen in ihren Häfen. Die populistische Regierung in Rom fährt einen extrem harten Kurs gegen Einwanderer, weshalb seit diesem Jahr immer mehr Migranten direkt Spanien ansteuern.

In diesem Jahr kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 100.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Etwa 2100 Menschen kamen dabei ums Leben. Schiffe, die Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken retten, werden immer häufiger abgewiesen. (AFP, dpa)

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