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US-Botschafter Philip D. Murphy.

© dpa

Spekulationen über Murphy-Nachfolger: Neuer US-Botschafter für Berlin?

Nach einer US-Präsidentschaftswahl werden tausende Posten neu verteilt - das gilt auch für Botschafter im Ausland. Nun wird über eine Ablösung von Philip Murphy in Berlin spekuliert. Einen Favoriten gibt es offenbar schon.

In Berlin und Washington wird über eine mögliche Ablösung von US-Botschafter Philip D. Murphy spekuliert. Eine Sprecherin der Botschaft in Berlin sagte dem Tagesspiegel: „Dazu liegen uns keine Informationen vor.“ Es sei aber normal, dass mit dem Beginn einer neuen Amtszeit auch ein neuer Botschafter komme.

Als möglicher Nachfolger von Murphy wird John Emerson gehandelt. Der 57-Jährige hat US-Präsident Barack Obama im Wahlkampf für eine zweite Amtszeit unterstützt. Er gilt als wichtiger Finanzier der Präsidentenkampagne.  Beruflich war er bisher unter anderem in führender Position im Kulturbetrieb in Los Angeles tätig.

Sollte er tatsächlich zum Botschafter ernannt werden, käme erneut kein Berufsdiplomat auf den wichtigen Posten in Berlin. Das war auch beim letzten Präsidenten so. George W. Bush hatte ebenfalls keine Karrierediplomaten nach Berlin entsandt, sondern persönliche Vertraute, obwohl ein Botschafter grundsätzlich alle Amerikaner vertreten muss und nicht nur die Wähler des jeweiligen Präsidenten. Im September 2001, kurz vor den Anschlägen auf das World Trade Center, kam zunächst Dan Coats. Dem konservativen Politiker aus Indiana folgte vier Jahre später im August Botschafter William Timken, ein erfolgreicher Unternehmer aus Ohio mit deutschen Wurzeln. Timken setzte erstmals einen Schwerpunkt auf Begegnungen mit muslimischen Jugendlichen und entsprechenden Austauschprogrammen.

Während Bushs Botschafter eher konservativ auftraten, brachte der fußballbegeisterte Philip Murphy aus New Jersey einen Hauch von Glamour mit. Der frühere Bankier, der in der ersten Wahlkampagne von Obama als Finanzchef der Demokraten ein äußerst erfolgreicher Spendensammler war, landete im August 2009 in einem Privatflugzeug mit Frau und vier Kindern. Die Arbeit mit muslimischen Jugendlichen setzte er auf seine eigene Weise fort, zum Beispiel mit Townhall Meetings. (Tsp)

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