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Politik: Stammeschefs für Militärpakt mit USA

Neu-Delhi - Vier Tage haben fast 3000 Stammesälteste, Geistliche und Politiker in Kabul beraten. Am Sonntag stimmte die Loja Dschirga, die Große Ratsversammlung, schließlich dem umstrittenen Sicherheitsabkommen mit den USA zu.

Neu-Delhi - Vier Tage haben fast 3000 Stammesälteste, Geistliche und Politiker in Kabul beraten. Am Sonntag stimmte die Loja Dschirga, die Große Ratsversammlung, schließlich dem umstrittenen Sicherheitsabkommen mit den USA zu. Danach sollen noch mindestens bis 2024 tausende US-Soldaten am Hindukusch bleiben. Das Abkommen dient als Vorlage auch für andere Nato-Staaten. So will auch Deutschland bis zu 800 Soldaten in Afghanistan belassen.

In einer Deklaration bat die traditionelle Ratsversammlung Präsident Hamid Karsai, den Militärpakt bis spätestens Jahresende zu unterzeichnen. Doch ausgestanden scheint der Streit damit nicht. Karsai will offenbar mit den USA nachverhandeln – und ließ offen, wann und ob er das Abkommen unterzeichnet. Stattdessen stellte er neue Bedingungen wie Frieden mit den Taliban. „Wir verlangen mehr Garantien“, sagte Karsai. Die USA machen dagegen Tempo. Sie pochen darauf, dass Karsai das Abkommen bis Jahresende unterschreibt. Andernfalls würden sie sämtliche Truppen abziehen.

Auch die Delegierten der Dschirga setzten Karsai unter Druck, so schnell wie möglich zu unterschreiben. Ihre Entscheidung ist zwar nicht bindend, hat aber politisches Gewicht. chm

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