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Straßenkampf: Randale in Griechenland nach Tod eines 15-Jährigen

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Polizisten und Autonomen in Griechenland ist die Situation eskaliert. Ein Polizist schoss in die Menge und tötete dabei einen 15-jährigen Jungen. Anschließend kam es in mehreren Städten zu gewaltsamen Protesten.

Nach dem Tod eines 15-Jährigen bei Zusammenstößen zwischen Autonomen und der Polizei in Athen ist es am frühen Sonntagmorgen zu Krawallen und Protesten auch in anderen Teilen Griechenlands gekommen. Nach Medienberichten zogen Hunderte Jugendliche randalierend durch Thessaloniki und zerstörten Autos und schlugen Fensterscheiben ein.

Auch in den nordgriechischen Städten Komotini und Ioannina sowie auf der Mittelmeerinsel Kreta kam es nach dem Vorfall zu Protesten. In Athen zogen hunderte Autonome durch die wichtigste Einkaufsstraße Ermou und zerstörten dutzende Geschäfte. Mehrere Geschäfte brannten völlig aus, wie das Staatsfernsehen zeigte.

Augenzeuge: "Es war kaltblütiger Mord"

Der 15-Jährige wurde am späten Samstagabend in Athen durch eine Polizeikugel getötet. Laut Medienberichten traf ein Warnschuss den jungen Mann. Der Polizist saß demnach mit einem Kollegen in einem Streifenwagen, der von einer Gruppe Autonomer mit Steinen und anderen Gegenständen angegriffen wurde.

Nach Darstellung von Augenzeugen kam es nur zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Autonomen und der Besatzung des Polizeiwagens. Anschließend hätte der Polizist direkt in die Richtung des Jungen geschossen. Die beiden Polizisten wurden festgenommen. "Es war ein kaltblütiger Mord", sagte ein Augenzeuge im Radio. "Wir werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", erklärte der Innenminister Pavlopoulos im Fernsehen.

Die Polizei setzte Tränengas ein. Sie verstärkte ihre Einheiten im Zentrum der Stadt, berichtete der staatliche Rundfunk. Autonome und linksgerichtete Bürger kündigten für Sonntagnachmittag Protestaktionen an. Griechische Autonome greifen seit Jahren immer wieder Polizisten an und verüben Brandanschläge auf Banken und Autos im Zentrum Athens. (ut/dpa)

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