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Syrien: Zammar in Damaskus vor Gericht

Der in Syrien inhaftierte deutsche Staatsbürger Mohammed Zammar steht in Damaskus vor Gericht. Wie das Auswärtige Amt bestätigte, läuft gegen ihn ein Verfahren vor dem Staatssicherheitsgericht in der syrischen Hauptstadt.

Berlin - Das Auswärtige Amt bemühe sich um einen Rechtsbeistand für Zammar, sagte ein Sprecher. Es habe sich bereits in den vergangenen Jahren um konsularischen Beistand bemüht; dies sei jedoch bislang nicht möglich gewesen. Wie tagesschau.de unter Berufung auf Bundestagskreise berichtete, droht Zammar im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe. Nach AFP-Informationen wird ihm die Mitgliedschaft in der Moslembruderschaft vorgeworfen.

Die Anwältin des 45-Jährigen, Gül Pinar, sagte gegenüber tagesschau.de, sie wisse nicht, was ihrem Mandanten konkret vorgeworfen werde. Sie habe erst am Mittwoch durch das Auswärtige Amt von dem Prozess erfahren. Nach Angaben des Online-Dienstes begann der Prozess bereits am 8. Oktober vor einem syrischen Staatssicherheitsgericht. Ein weiterer Prozesstermin sei am 3. Dezember geplant.

Die CIA soll an Zammars Festnahme 2001 beteiligt gewesen sein

Der deutsche Staatsbürger syrischer Herkunft wurde 2001 während einer Marokko-Reise unter dubiosen Umständen festgenommen und nach Syrien gebracht. Der US-Geheimdienst CIA soll an der Verschleppung beteiligt gewesen sein. Ermittler des Bundeskriminalamts verhörten ihn in Syrien. Zammar, der lange in Hamburg gelebt hatte, soll eine Kontaktperson der Attentäter vom 11. September gewesen sein.

Sein Fall wurde im Zusammenhang mit der Verschleppung des Deutschen Khaled al Masri durch die CIA und der Diskussion über die mögliche Beteiligung deutscher Sicherheitsbehörden ins Rampenlicht gerückt. Zammars Verschleppung ist Gegenstand der Untersuchungen im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur BND-Affäre. (tso/AFP)

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