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Obama Telefon

© AFP

Telefondiplomatie: Obama startet Gesprächsoffensive

In neun Anrufen um die Welt: Der neu gewählte US-Präsident Barack Obama macht sich an die Arbeit und bemüht sich um erste Absprachen mit Amtskollegen in aller Welt. Dominiert wurden die Gespräche von den Themen Klimawandel, Finanzkrise und Afghanistan-Einsatz. Nur Moskau stand nicht auf seiner Liste.

Zwei Tage nach seiner Wahl zum neuen US-Präsidenten hat Barack Obama ersten Kontakt mit Verbündeten in aller Welt aufgenommen. Obama habe am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und acht weiteren Staats- und Regierungschefs telefoniert, teilte seine Sprecherin mit. Ersten Stellungnahmen aus mehreren Hauptstädten zufolge sprach Obama in den Telefonaten sowohl weltweite Herausforderungen wie die Finanzkrise und den Klimawandel als auch bilaterale Fragen an.

Neben Merkel telefonierte Obama den Angaben zufolge mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, mit Großbritanniens Premierminister Gordon Brown, mit dem australischen Regierungschef Kevin Rudd, dem kanadischen Regierungschef Stephen Harper sowie mit Japans Ministerpräsident Taro Aso. Auch der scheidende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert, Mexikos Staatschef Felipe Calderón und der südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak standen auf der Anrufliste. Einen Anruf in Moskau gab es nicht.

Persönliche Treffen während des Finanzkrisen-Gipfels geplant

Am Regierungssitz in der Downing Street in London hieß es, bei dem zehn Minuten langen Gespräch sei es vor allem um die Finanzkrise, die Einsätze im Irak und Afghanistan sowie den Friedensprozess im Nahen Osten gegangen. Der australische Regierungschef Rudd erklärte, in seinem Gespräch mit Obama sei neben dem Klimawandel und der Finanzkrise auch das australische Afghanistan-Engagement zur Sprache gekommen. "Ich bin überzeugt, dass wir mit Obama eine erstklassige Arbeitsbeziehung haben werden", sagte er.

In dem zehnminütigen Gespräch mit Aso versprach der künftige US-Präsident nach Angaben des japanischen Außenministeriums "vertrauensvolle Beziehungen" mit Tokio. Auch die südkoreanische Regierung verkündete, dass Obama mit dem Land eine "starke Allianz" anstrebe. Präsident Lee habe mit Obama unter anderem den Atomstreit mit Nordkorea besprochen. Calderón lud den designierten US-Präsidenten nach mexikanischen Angaben zu einem baldigen Besuch im Nachbarland ein. Beide Politiker tauschten sich demnach insbesondere über den Kampf gegen Drogenhandel und organisierte Kriminalität aus.

Es wird erwartet, dass Obama beim Finanzkrisen-Gipfel der G20- Gruppe am 14. und 15. November in Washington auch persönlich mit den Staats- und Regierungschefs zusammentreffen wird. Das Weiße Haus hat bislang allerdings noch nicht mitgeteilt, ob der künftige Präsident im vollen Umfang an dem Treffen teilnehmen wird. Obama tritt sein Amt am 20. Januar an. (nis/AFP/dpa)

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