Der Souverän hat gesprochen, er will Schwarz-Gelb – und damit Reformen. Doch kann die Kanzlerin des Ungefähren den hohen Erwartungen gerecht werden?
Die Linke
Ein Landesvorstands-Beschluss für eine personelle Erneuerung der Bundesspitze stößt auf Widerstand.
Der Potsdamer Parteienforscher Michael Koß über das SPD-Wahldebakel und das Ende der Volksparteien
Auf seiner gestrigen Sitzung hat der erweiterte Landesvorstand der Berliner SPD folgende Resolution zur aktuellen Lage beschlossen:
Nach der Bundestagswahl die Wohnungswahl? Wie Sie die detaillierten Zahlen aus den Berliner Wahllokalen als Umzugshilfe nutzen können. Eine Glosse von Sylvia Vogt.

Nach dem historischen Absturz bei der Bundestagswahl fordert die Berliner SPD den Rücktritt der Führung der Bundespartei. Der Landesverband hält auch Klaus Wowereit für einen Führungskandidaten. Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit!
In der Elefantenrunde der Spitzenkandidaten am Sonntag sagte SPD-Chef Oskar Lafontaine: „Unser Augenmerk, wenn es um die Probleme der Zukunft geht, richtet sich jetzt auf den Bundesrat.“ Lafontaine ist zwar inzwischen Chef der Linkspartei, sein Auftritt am Wahlabend wirkte dennoch wie ein Déjà-vu.
Jedenfalls die SPD: Sie verliert in der Hauptstadt noch mehr Stimmen als auf Bundesebene
Matthias Platzeck, neuer und alter Ministerpräsident von Brandenburg, über eine mögliche Koalition mit der Linken und die CDU.
Die Linkspartei sieht sich auf Augenhöhe mit der SPD – Platzeck beginnt mit den Sondierungsgespräche noch diese Woche.
Die Linke ist nicht mehr nur Anwalt der Ostens, sondern gewinnt auch im Westteil. Die Partei hat ein gesteigertes Selbstbewusstsein in Berlin gewonnen – und fünf Bundestagssitze.
Am Ende gab es doch so etwas wie einen Kanzlerkandidaten-Bonus: Wenigstens in Brandenburg hat Frank-Walter Steinmeier gewonnen. In seinem Wahlkreis 61 siegte der Kanzlerkandidat der SPD mit 32,8 Prozent vor Diana Golze (28,8 Prozent).

Thüringens SPD-Basis neigt zu Rot-Rot-Grün und setzt den Parteichef unter Druck.
Parteichef Oskar Lafontaine und der Chef der Bundestagsfraktion Gregor Gysi umwerben die SPD – viele Neulinke stehen aber für Totalopposition.
Rot-Rot will trotz des SPD-Desasters bis zur Abgeordnetenhauswahl 2011 regieren. Innerparteilich wird über die Defizite der Regierungsarbeit in Berlin debattiert – doch man vermeidet Kritik an Klaus Wowereit.
...Jedenfalls die SPD: Sie verliert in der Hauptstadt noch mehr Stimmen als auf Bundesebene. Das hat auch mit Klaus Wowereit zu tun.
Oskar Lafontaine will gegen Angela Merkel kämpfen wie einst gegen Helmut Kohl - mit einer Blockadepolitik im Bundesrat. Doch damit dürfte er sich verschätzt haben.
Was nach dem sonntäglichen Wahlabend festgehalten werden muss, ist die Etablierung der Linkspartei in westdeutschen Wahlkreisen. Der Parteivorsitzende Oskar Lafontaine hat maßgeblich dazu beigetragen, die Sozialisten auch im alten Gebiet der Bundesrepublik salonfähig zu machen.

Wie die Grünen ihre Oppositionsarbeit planen: Spitzenkandidat Jürgen Trittin warb in Berlin dafür, mit Nachdruck die Chancen für rot-rot-grüne Bündnisse auszuloten.
Nach dem Desaster für die SPD bei der Bundestagswahl hat der Parteivorsitzende der SPD seinen Rücktritt nicht abgestritten. Auf die Frage, ob er im November nicht noch einmal antreten wolle, antwortete Franz Müntefering: "Sie können davon ausgehen, dass Sie nahe an der Wahrheit sind."

UPDATE Angela Merkel bleibt Kanzlerin. Bei der Bundestagswahl erringen Union und FDP eine Mehrheit - vor allem wegen der starken Liberalen. Die CDU-Chefin will schon in den nächsten Tagen mit dem neuen Partner über die Regierungsziele verhandeln. Aber die FDP will sich nicht drängen lassen und kündigt harte Koalitionsverhandlungen an.

British journalist Mark Espiner on how he experienced the German elections as a newcomer to Berlin.
CDU-Chefin Merkel will schon in den nächsten Tagen mit dem neuen Partner über die Regierungsziele verhandeln. Aber die FDP will sich nicht drängen lassen.
CDU oder Linkspartei: Noch am Montagabend will der SPD-Landesvorstand in Potsdam entscheiden, mit wem Sondierungsgespräche über eine Koalition geführt werden. Mitte November soll die neue Landesregierung stehen.
Nicht nur Steinmeier hat gestern Abend verloren. Gerd Nowakowski kommentiert ein Wahlergebnis, das nachwirken wird für Wowereit. Bis zur Berlin-Wahl 2011?
Gut, das wäre auch geklärt. Die Linke in die Regierung holen, um sie zu zähmen, dieser Dompteursrolle hat sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit doch immer gerühmt.
Die Linke ist ihrem Namen gerecht geworden. Bei der Bundestagswahl 2005 trat sie noch als Scheinpartei an, als eilig zusammengeschustertes Wahlbündnis aus Ex-Sozialdemokraten (WASG) und ehemaligen Staatssozialisten (PDS).
Potsdam - Der „Platzeck-Effekt“ trug nur im Land: Genauso deutlich, wie die Brandenburger ihren Regierungschef wieder wählten, straften sie seine Partei bei der Bundestagswahl ab: Rund elf Prozent weniger Stimmen als 2005 waren es bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Mit 24,8 Prozent straften die Brandenburger eine Bundes-SPD ab, die für sie – den Umfragen zufolge – vor allem für Hartz IV steht.
Machtwechsel - und dann? Gerd Appenzeller kommentiert das Ergebnis der Bundestagswahl.
Der Vorteil des parteilosen Politikers ist es, seine Meinung immer ein Stückchen freier sagen zu können, als seine parteigebundenen Kollegen. Und so kritisiert Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum den Umgang des Wahlverlierers SPD mit der Linkspartei.
Die Zeichen weisen auf eine Fortsetzung von Rot-Schwarz, obwohl Regierungs-Chef Platzeck mit Union und Linken sondieren will. Die CDU legt leicht zu, die Linke kann nicht profitieren. Die Rechtsextremen scheitern. Die FDP schafft erstmals seit 1994 wieder den Sprung in den Landtag.
Die Linke ist ihrem Namen gerecht geworden. Bei der Wahl 2005 trat sie noch als Scheinpartei an, als fragiles Wahlbündnis aus Ex-Sozialdemokraten (WASG) und ehemaligen Staatssozialisten (PDS). Die Wahl jetzt zeigt: Die Linke hat sich als fünfte Partei emanzipiert.

Die Linkspartei kann im Osten ihren Status als Volkspartei ausbauen und verbucht auch im Westen Zugewinne.

Die CDU in Schleswig-Holstein bleibt laut ersten Hochrechnungen stärkste Kraft, könnte aber nur durch Überhangmandate allein mit der FDP regieren. Der unterlegene SPD-Spitzenkandidat Ralf Stegner gestand seine Niederlage ein.
Unter dem Titel "SPD neu erfinden" kursiert unter Sozialdemokraten aus dem engeren Zirkel derzeit ein internes Papier, das schonungslos die Schwächen der Partei offenlegt und sich mit der Zukunft der schwer angeschlagenen Sozialdemokraten befasst. Das Papier liegt dem Tagesspiegel vor. Wir dokumentieren es hier für unsere Leser.

An dieser Stelle bloggen wir für Sie aus Berliner Sicht über die Wahl - von der Stimmung im Wahllokal im Kiez bis hin zu den Reaktionen der Politiker auf den Wahlpartys am Abend und dem Berliner Endergebnis in der Nacht. Bitte schreiben Sie Ihre eigenen Erlebnisse, Fragen, Anregungen und Kritiken unter den Text.

Wie man im Ausland die Bundestagswahl sieht
Kurz vor der Wahl mobilisieren die Parteien die letzten Kräfte: Die Kanzlerin feuert ihre Anhänger an, Kontrahent Steinmeier fordert "Wahlkampf bis zur letzten Sekunde".
Eine geheime Wunschliste zum Verfassungsschutz aus Wolfgang Schäubles Innenministerium empört den Koalitionspartner SPD und die gesamte Opposition.
Kurz vor der Bundestagswahl verlieren laut einer Umfrage sowohl die Union als auch die SPD in der Gunst der Wähler. Schwarz-Gelb muss um die Regierungsmehrheit bangen.