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Thema

Fukushima

Das Erdbeben und der Tsunami in Japan kosten einen dreistelligen Milliardenbetrag. Angesichts der immensen Schäden könnte das Wachstum in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt um 0,5 Prozent zurückgehen.

Knapp zwei Wochen nach Beginn der Atomkrise in Japan hat die Stadtverwaltung Tokio erstmals vor dem Trinkwasser der Hauptstadt gewarnt. Insgesamt sind in neun japanischen Provinzen radioaktive Zerfallselemente aus den havarierten Atomkraftwerken gefunden worden.

Von Dagmar Dehmer

Der Dax hat sich am Dienstag nur geringfügig von der Stelle bewegt. Der deutsche Leitindex startete zwar moderat höher, fiel dann aber gegen Mittag leicht ins Minus.

Arbeiter versuchen, die Reaktoren zu kühlen.

Alle sechs Meiler im Krisen-AKW Fukushima sind wieder am Stromnetz. Doch neuer Rauch und Hitze erschweren die Arbeiten. Das wahre Ausmaß der Strahlenbelastung ist völlig unklar.

Der amtliche Auftrag der Ethikkommission lautet, einen neuen Konsens darüber zu suchen, wie viel Atomrisiko die Gesellschaft nach Fukushima noch hinzunehmen bereit ist. Der wirkliche Auftrag ist schlichter.

Von Robert Birnbaum
Die Ausbreitung der Strahlungswolke von Fukushima (Freisetzung von Jod-131).

Die Angst vor der Strahlungswolke beschäftigt nicht nur die Menschen in Japan. Dr. Gerhard Wotawa von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien spricht im Interview über die Auswirkungen des Unfalls im Atomkraftwerk Fukushima.

Eine Berliner Firma stellt unter dem Namen "Radiogardase" das alte "Preußischblau" her, das Gift abführt. Wegen der Reaktorhavarie in Japan wird es zurzeit stark nachgefragt.

Von Hartmut Wewetzer

Beflügelt von kräftigen Kursgewinnen bei den Aktien der Telekom ist der deutsche Aktienmarkt am Montag stark in die neue Woche gestartet. Zudem griffen Anleger in der Hoffnung auf eine Entspannung der Lage im japanischen Unglücksreaktor Fukushima bei europäischen Aktien zu.

Es gibt in den havarierten Atomkraftwerken in Fukushima Daiichi acht Wenns: die drei Reaktorkerne in den Blöcken 1 bis 3, die Brennelementebecken 1 bis 4 und das Naßzwischenlager für Brennelemente.

Von Dagmar Dehmer
Immer noch wird verzweifelt versucht, die beschädigten Reaktoren zu kühlen. Am Montag muss das Akw Fukushima allerdings teilweise evakuiert werden, als aus dem Reaktor 3 Rauch aufsteigt.

Über zwei Blöcken des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist am Montag erneut Rauch aufgestiegen. Zuerst qualmte es über Block 3, später auch über Block 2. Die Betreibergesellschaft Tepco zog ihre Arbeiter vom Gelände ab.

Der Holzschnitt "Die große Welle bei Kanawaga" des japanischen Künstlers Hokusai ist fast 200 Jahre alt. Das Bild zeigt, wie verwurzelt der Umgang mit den Naturgewalten in der japanischen Kultur ist.

Eine Woche nach der Flut: Angesichts der verheerenden Katastrophe bleiben die Japaner erstaunlich gelassen. Für viele Europäer ist das unverständlich. Die Japanologin Gesine Foljanty-Jost aber kann das erklären.

"Es gibt nichts zu beschönigen." Das ist ein Lieblingssatz von FDP-Chef Guido Westerwelle, wenn er eine Niederlage einzuräumen hat.

Man mochte ihn auch in den eigenen Reihen nicht sehr, aber er gewann Wahlen. Jetzt verliert er sie. In Sachsen-Anhalt verpasst die FDP die Fünf Prozent und Guido Westerwelle ist schuld. Niemand versteht seinen einsamen Kurs.

Von Antje Sirleschtov
Die Situation der Erdbeben- und Tsunami-Opfer in Japan bleibt schwierig.

Kälte und Regen erschweren die Situation in den Notunterkünften der Erdbeben- und Tsunami-Opfer in Japan. Die Gefahr im havarierten Atomkraftwerk Fukushima ist nicht gebannt. In der Umgebung sind Milch und Blattgemüse verstrahlt.

In Sicherheit. Helfer schlingen einen Gurt um den 16-jährigen Jin Abe, der anschließend mit einem Hubschrauber abtransportiert wird. Der Junge war gemeinsam mit seiner Großmutter von Einsatzkräften aus den Trümmern eines Hauses in Ishinomaki befreit worden. Foto: dpa/Asahi Shimbun

Neun Tage nach dem verheerenden Erdbeben haben Einsatzkräfte am Sonntag eine 80-Jährige und ihren Enkel aus den Trümmern eines Hauses in Ishinomaki befreit. Die Zahl der Toten und Vermissten aber steigt immer weiter

In Japan steigt die Hoffnung auf einen relativ glimpflichen Ausgang der Atomkatastrophe von Fukushima. Den 300 Ingenieuren in der Gefahrenzone des havarierten Atomkraftwerks gelang es am Sonntag, den Reaktorblock 2 wieder ans Stromnetz anzuschließen.

Blick ins Ungewisse. Aufnahme aus einer Kontrollstation in Koriyama.

Ein japanischer Junge und der Geierzähler: In dieser Szene ist die ganze Katastrophe vorgezeichnet, mit allen Wendungen, die sie noch nehmen kann.

Von Kolja Reichert
Dunkle Aussichten. Immer wieder wird in Teilen von Tokio der Strom abgestellt. Im Norden benötige man ihn dringender, sagen die Menschen.

Viele Ausländer haben überstürzt das Land verlassen oder Zuflucht in Osaka gesucht. Explodierende Atomkraftwerke nahe Tokio, das erschien ihnen zu gefährlich. Vielleicht war das ein Fehler, denken sie jetzt, denn die Japaner fühlen sich verraten.

Von Kai Müller

Japans Regierung stoppt Verkauf von Lebensmitteln aus FukushimaWien/Tokio - Rund eine Woche nach den katastrophalen Störfällen im Atomkraftwerk Fukushima sind erste radioaktiv verstrahlte Lebensmittel aufgetaucht. Das japanische Gesundheitsministerium verbot den Verkauf von Lebensmitteln aus der Provinz Fukushima.

Berichterstattung zur Katastrophe in Japan Vor der Laufzeitverlängerung waren alle 17 Atommeiler im Land absolut sicher - das wurde der Bevölkerung von Seiten der schwarz-gelben Regierung gebetsmühlenartig suggeriert. Überflüssig, die Sicherheitsstandards überprüfen zu lassen, Bedenken und Warnungen von Atomexperten wurden nicht beachtet.

In den Schlagzeilen ist die Katastrophe in Japan weltweit. An einem Kiosk im brasilianischen Sao Paulo informiert sich ein Leser über die Entwicklungen. Foto: Imago

Panisch, gelassen, selbstsicher: Die Berichterstattung über Fukushima ist weltweit gespalten. Während sich die US-Medien vertrauensvoll an die Atomlobby wenden, hat Russland aus Tschernobyl gelernt. Tagesspiegel-Korrespondenten berichten.

Von
  • Christoph von Marschall
  • Elke Windisch
  • Peer Junker
  • Hans-Hagen Bremer

Am Reaktor 3 des stark beschädigten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist offenbar eine Verbesserung zu beobachten. „Wir glauben derzeit, dass sich die Situation stabilisiert hat“, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. In Deutschland wurde das älteste AKW vom Netz genommen.

Günther Oettinger verursacht einen Aufschrei in Europa.

Der deutsche Energiekommissar steht mit seiner Forderung nach Akw-Überprüfungen in der EU eher einsam da. Unterstützung kommt aus Wien und Madrid.

Von Albrecht Meier
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