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Thema

Mindestlohn

Das geplante Berliner Vergabegesetz ist stark unter Beschuss geraten. Vor der Sitzung des Berliner Wirtschaftsausschusses am Montag rief die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) den Senat dazu auf, das Gesetz zurückzuziehen.

Gut gebrüllt, Löwe. Oder sollte man besser sagen: Gut zurückgekläfft? Egal. Jedenfalls lärmt es wieder in der Koalition, nachdem ein Berliner Verwaltungsgericht den Mindestlohn für Postler kassiert hat.

Post Mindestlohn

Der Mindestlohn für Postzusteller darf nicht pauschal für die gesamte Branche gelten, sagt das Berliner Verwaltungsgericht. Das Arbeitsministerium gibt sich zwar kämpferisch - die Diskussion um den branchenweiten Lohn beginnt nun aber von Neuem.

Hannover - Dem Briefdienstleister Pin Group droht die Zerschlagung. Die meisten der ursprünglich 30 Kaufinteressenten für die Gruppe mit rund 90 Gesellschaften und 9000 Mitarbeitern sind abgesprungen, erfuhr das „Handelsblatt“ am Rande einer Fachmesse.

Zumwinkel

Nach der Razzia beim bisherigen Postchef Klaus Zumwinkel sollen in dieser Woche 125 Hausdurchsuchungen bei mutmaßlichen Steuersündern folgen. Der Bund erwartet sich davon Nachzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe - und hält deshalb die Zahlung von fünf Millionen Euro an einen Informanten für gerechtfertigt.

Die Unions-Bundestagsfraktion wendet sich gegen einen Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche. Die Parteien gehen damit auf Konfrontationskurs zum Koalitionspartner SPD. Inzwischen bereiten auch weitere Branchen eine Aufnahme ins Entsendegesetz vor.

Berlin - Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) hat sich für einen Branchenmindestlohn in der Zeitarbeit ausgesprochen. „Das wäre ein ganz guter Fortschritt“, der zum guten Ruf der Zeitarbeit beitragen würde, sagte Scholz am Montag nach einem Treffen mit Vertretern der Branche und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Von Cordula Eubel
Pin

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht die Einführung des Mindestlohns bei der Pin AG als vollen Erfolg. In Berlin verdienten die Mitarbeiter nun rund 36 Prozent mehr und seien damit "angemessen bezahlt". Entlassungen sind offenbar erst einmal nicht geplant.

Der Senat hat gestern den Entwurf für ein neues Vergabegesetz beschlossen, der demnächst im Abgeordnetenhaus beraten wird. Mit dem Gesetz soll die Vergabe öffentlicher Aufträge an private Dienstleister an die Zahlung eines Mindestlohns gekoppelt werden.

Die Gewerkschaft Verdi will die Gehälter in der Pflege-Branche erhöhen. Besondere Probleme gibt es in diesem Berufszweig mit dem Nachwuchs.

Von Hannes Heine
Michael Naumann

Michael Naumann, SPD-Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl in Hamburg, über seinen CDU-Gegner Ole von Beust, den Rolands Koch Wahlkampf und über seinen Umgang mit der Linken.

Beust und Naumann

Auch in Hamburg sehen Umfragen keine absolute CDU-Mehrheit mehr – alle Parteien fürchten die Linken. Die Union-Strategen spüren: Die bisherige Taktik, nur auf die eigenen Erfolge zu verweisen reicht wohl nicht aus.

Nach der Niederlage von Platzhalter Wolfgang Jüttner steht die niedersächsische SPD vor dem Neuanfang

Von Klaus Wallbaum

BBI: Wowereit bleibt bei Eröffnungstermin Ende 2011Für den Bau des Großflughafens Berlin- Brandenburg (BBI) wurden bisher Aufträge in Höhe von 851 Millionen Euro vergeben. Davon entfielen 737 Millionen Euro auf Unternehmen in der Region.

Berlin - Die derzeitige Debatte um einen Mindestlohn geht nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) an der Realität vorbei. Die „Working Poor“ – also Menschen, die trotz Arbeit am Existenzminimum leben – seien in Deutschland kein Massenphänomen.

Potsdam - Angesichts diverser Initiativen der oppositionellen Linken zur Verbesserung von Sozialleistungen hat die CDU ihr eigenes soziales Profil herausgestrichen. So trete sie für ein verbindliches, kostenfreies Vorschuljahr, die Erhaltung von Schulen in dünn besiedelten Regionen und „Bürgerarbeit“ in den Kommunen ein, sagte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Lunacek, gestern in Potsdam.

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Die Mitarbeiter des Postzustellers Pin bekommen zwar künftig mehr Gehalt. Um ihre Jobs müssen sie dennoch bangen. Medienberichten zufolge reicht das Pin-Kapital nicht mehr lange.

Die Regierung streitet darüber, welche Effekte Mindestlöhne haben. Andere Länder wissen es schon längst. Deutschland kann vom Ausland hier einiges lernen.

Von Yasmin El-Sharif

Den staatlichen, viele Jahre stagnierenden Mindestlohn von 5,15 Dollar auf 5,85 Dollar (etwa vier Euro) zu erhöhen, gehörte zu den wenigen Wahlkampfversprechen, die die Demokraten nach Übernahme des Kongresses im Herbst 2006 innerhalb von 100 Tagen durchsetzten. Und auch das gelang ihnen gegen den Widerstand des Weißen Hauses und der Republikaner nur durch einen Trick.

Da die Wirtschaft eine zu ernste Sache ist, um sie den Sozialpartnern oder gar den Marktgesetzen zu überlassen, wacht der französische Staat über sie. Schon ab 1950 legte er einen garantierten Mindestlohn (SMIC) fest, der zunächst jedes Jahr der Teuerung angepasst wurde.

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