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Der Historiker Timothy Garton Ash

© dpa

Timothy Garton Ash: Historiker kritisiert Erdogans "neo-sultanische Haltung"

Nach der brutalen Räumung des Gezi-Parks in Istanbul wird der türkische Premier Erdogan seinen Ruf kaum wieder herstellen können, glaubt der britische Historiker Timothy Garton Ash. Dennoch müsse Brüssel weiterhin mit Ankara im Gespräch bleiben.

Der britische Historiker Timothy Garton Ash fordert die Europäische Union auf, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei fortzusetzen. Angesichts der Proteste auf dem Taksim-Platz und des teilweise brutalen Vorgehens der Erdogan-Regierung müsse Brüssel jetzt erst recht mit Ankara im Dialog bleiben, sagte Garton Ash dem Tagesspiegel.

Garton Ash, der sich als Beobachter der friedlichen Revolutionen von 1989 einen Namen gemacht hat, hofft auf Staatspräsident Abdullah Gül als gemäßigten Nachfolger des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Gül könnte das „türkische Modell“ fortsetzen, das „als friedliches Zusammenspiel von Säkularismus, Islam und Demokratie“ auch eine Vorbildfunktion für die arabische Welt habe. Erdogan mit seiner „neo-sultanischen Haltung“ jedoch werde seinen Ruf in der Welt kaum wieder herstellen können, sagte Garton Ash.

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