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Pakistan: Todesurteil nach Mord an Ministerin

In Pakistan ist einen Monat nach der Erschießung der Sozialministerin der Provinz Punjab ein muslimischer Geistlicher zum Tode verurteilt worden. Sein Motiv: Die Ministerin hatte ihre Haare nicht mit einem Schleier verhüllt.

Lahore - Der Angeklagte habe wegen des Mords an der Ministerin Zilla Huma Usman und der Verbreitung von Terror durch diese Tat die Todesstrafe bekommen, sagte ein Mitarbeiter des Gerichts in der zentralpakistanischen Stadt Gujranwala. Außerdem müsse der Verurteilte eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 3400 Euro zahlen. Der in einem muslimischen Seminar ausgebildete Angeklagte nahm das Urteil reglos entgegen und wurde danach unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen abgeführt.

Der Geistliche, der neun Kinder hat, hatte angegeben, Usman getötet zu haben, weil sie ihre Haare nicht mit einem Schleier verhüllte. Außerdem habe sich die Tat gegen Frauen in der Politik gerichtet. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hatte den Mord scharf verurteilt.

Der 40-Jährige war nach Polizeiangaben bereits 2003 festgenommen worden, nachdem er den Mord an vier Prostituierten gestanden hatte. Aus Mangel an Beweisen wurde er jedoch wieder freigelassen. (tso/AFP)

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