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TV-Duell: Clinton und Obama schlagen wieder Kuscheltöne an

Taktikwechsel: Die beiden demokratischen Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl zeigen sich in ihrem TV-Duell in Philadelphia versöhnlich. Beide sind sich einig in punkto Nahost-Politik und machen den Wählern Steuerversprechen.

Die demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber Hillary Clinton und Barack Obama haben ein deutliches Bekenntnis zur Sicherheit Israels abgelegt. Letztendlich werde er als Präsident keine Option - also auch nicht die militärische - vom Tisch nehmen, um Iran am Bau und dem Gebrauch von Nuklearwaffen zu hindern, betonte Obama bei einer ABC-Fernsehdebatte mit Clinton in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania.

"Ein Angriff auf Israel würde einen massiven Vergeltungsschlag der USA provozieren", betonte auch Clinton in der fast zweistündigen Debatte. Aber auch andere Länder der Region müssten wissen, dass die USA eine Nuklearmacht Iran verhindern würden, sagte die Senatorin von New York bei der letzten Debatte fünf Tage vor der wichtigen Vorwahl in Pennsylvania.

Präsidentschaftskandidaten auf Kuschelkurs

Die Senatoren vermieden bei der 21. TV-Diskussion der beiden Demokraten in diesem Vorwahlkampf verletzende oder aggressive Töne. Beide bedauerten "Fehler" und "missverständliche Formulierungen" im Wahlkampf. Seine Äußerung, frustrierte Amerikaner klammerten sich an Religion oder Waffen, sei missverstanden worden, sagte Obama. Clinton entschuldigte sich für die falsche Darstellung eines Besuchs in Bosnien 1996, bei dem sie jüngst fälschlicherweise behauptet hatte, unter Beschuss geraten zu sein. Die Übertreibungen seien ihr heute "peinlich", gestand Clinton.

Obama und Clinton versicherten, dass sie auf jeden Fall als Präsident umgehend die US-Truppen aus dem Irak abziehen würden, selbst wenn die amerikanischen Generäle davon abraten würden. Der Präsident bestimme die Politik, betonte Obama. Clinton äußerte sich ähnlich, sagte aber, dass es bei dem "schwierigen und gefährlichen Abzug" im Irak bei taktischen Fragen natürlich auf die Militärs hören würde.

Gemeinsam gegen McCain

Beide Kandidaten betonten, dass sie sich gegenseitig im Falle der Nominierung einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl am 4. November gegen den republikanischen Kandidaten John McCain zutrauen würden. Auch Clinton antwortete mit einem "Ja, ja, ja!" auf eine Frage über die Erfolgsaussichten Obamas. Bisher hatte das Wahlkampflager Clintons argumentiert, Obama wäre kein aussichtsreicher Kandidat der Demokraten, der McCain schlagen könne. "Ich bin mir sicher, dass wir eine einige demokratische Partei haben werden - und ich werde alles tun, damit wir gewinnen", sagte Clinton. Entweder werde sie Präsident oder Obama. Clinton und Obama versicherten, dass sie die US-Bürger mit einem Einkommen von unter 200.000 Dollar (125.000 Euro) im Jahr mit keinen höheren Steuern belasten würden. (imo/dpa)

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