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Elektroschock-Waffe

© dpa

Umstrittene ''Taser'': Elektroschockwaffen für tausende britische Polizisten

Die britische Regierung erhofft sich damit einen besseren Einsatz gegen Verbrecher - doch die Elektroschockwaffen sind ziemlich umstritten: Es starben schon Menschen, statt nur gelähmt zu werden. Bis zu 30.000 Polizisten sollen die neuen Waffen bekommen.

Tausende britische Polizisten werden mit umstrittenen Elektroschockwaffen ausgestattet. Die Regierung will künftig bis zu 30.000 Beamte in England und Wales für den Einsatz mit den Pistolen trainieren. Es sollen acht Millionen Pfund (9,4 Millionen Euro) für zusätzliche 10.000 Waffen bereitgestellt werden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Damit könne besser gegen gewalttätige Verbrecher vorgegangen werden.

Elektroschocker werden alternativ zu Schusswaffen gebraucht. Durch elektrische Schläge lähmen sie ihre Opfer vorübergehend. Derzeit benutzen diese "Taser" in Großbritannien nur Spezialkräfte. "Ich möchte Polizisten das Handwerkszeug geben, damit sie gefährlichen Menschen besser gegenüber treten können", erklärte Innenministerin Jacqui Smith. Die 50.000-Volt-Waffen würden nur unter strengen Vorgaben benutzt, betonte der zuständige Experte im Ministerium, Alan Campbell.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) kritisierte den Einsatz jedoch. "Taser können tödliche Waffen sein. Sie werden bereits mit mehreren Todesfällen in Nordamerika in Verbindung gebracht", sagte der AI-Waffenexperte Oliver Sprague. Ein flächendeckender Einsatz ohne adäquates Training sei daher "ein Schritt zu weit" für die britische Polizei. Nach Angaben von AI starben in den USA 320 Menschen seit 2001 nach dem Einsatz von Elektroschockwaffen. Auch in Deutschland ist der Gebrauch der Pistolen umstritten. (mhz/dpa)

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