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Protest am Badestrand. Kunst-Aktion gegen Plastikmüll im schleswig-holsteinischen Niendorf

© dpa

Umwelt: EU-Kommission will Plastiktütenflut eindämmen

Rund acht Milliarden Plastiktüten werfen die Europäer jedes Jahr weg - diese Zahl will die EU-Kommission mit Hilfe eines Gesetzesvorschlags deutlich reduzieren.

In Europa soll der milliardenfache Gebrauch von Plastiktüten nach dem Willen der EU-Kommission bald der Vergangenheit angehören. Im Kampf gegen die Umweltverschmutzung sollen die 28 Mitgliedstaaten die Tüten mit Steuern belegen oder gleich ganz verbieten können. Vor allem der Gebrauch von durchsichtigen, leichten Tüten zum Einpacken von Obst und Gemüse soll durch die Vorschläge der Brüsseler Behörde
reduziert werden.

"Einige Länder haben bereits großartige Fortschritte bei der Verringerung von Plastiktüten erzielt", lobte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik am Montag. "Wenn andere dem Beispiel folgen, könnten wir den Gebrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren." In Dänemark, wo Einwegtüten besteuert werden, ist der Verbrauch pro Einwohner auf vier pro Jahr gesunken - in Ländern wie Polen, Ungarn, der Slowakei oder Portugal sind es 466 Tüten, die nur einmal verwendet werden. Die Deutschen nutzen im Jahr durchschnittlich 64 Einwegtüten pro Person. Fast 100 Milliarden Tüten lagen 2010 in den Supermärkten und Geschäften nach Schätzungen der Kommission für die Kunden bereit.

Plastiktüten halten mitunter hundert Jahre lang. Sie wurden in den Mägen von Seevögeln, Schildkröten oder Walen gefunden. Die EU-Kommission schätzt, dass 94 Prozent aller Vögel in der Nordsee Plastik in sich aufgenommen haben. Die Vorschläge der Behörde müssen noch von den Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament abgesegnet werden. (rtr)

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