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Politik: Union hält Debatte um Rente mit 69 für gefährlich

Berlin - Dass ihr Vorschlag, das Renteneintrittsalter auf 69 Jahre anzuheben, nicht auf ganz große Unterstützung in der Politik treffen würde, dürfte den Wirtschaftsweisen klar gewesen sein. Trotzdem haben sie ihre Empfehlung abgegeben, die Menschen ab dem Jahr 2060 erst mit 69 Jahren in die Rente zu schicken.

Berlin - Dass ihr Vorschlag, das Renteneintrittsalter auf 69 Jahre anzuheben, nicht auf ganz große Unterstützung in der Politik treffen würde, dürfte den Wirtschaftsweisen klar gewesen sein. Trotzdem haben sie ihre Empfehlung abgegeben, die Menschen ab dem Jahr 2060 erst mit 69 Jahren in die Rente zu schicken.

Für Ingrid Fischbach, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, kommt eine Entscheidung darüber nicht infrage. „Bevor wir über die Rente mit 69 reden, müssen wir erst einmal die Rente mit 67 ordentlich auf den Weg bringen“, sagte Fischbach dem Tagesspiegel. Im Jahr 2040 könnten sich die Bundestagsabgeordneten dann darüber Gedanken machen. „Jetzt darüber zu diskutieren, halte ich für falsch“, erklärte Fraktionsvize Fischbach. Sie hält die Debatte sogar für ziemlich riskant. „Das Gefährliche an der Debatte ist, dass viele jetzt nur die Überschriften lesen und sich so das Thema manifestiert, wonach die Politik plane, die Rente mit 69 einzuführen“, sagte Fischbach und stellte gleich klar: „Dem ist aber nicht so.“

Wichtiger sei jetzt die Einführung der Rente mit 67. Da müsste keine Überzeugungsarbeit mehr geleistet werden. „Wir müssen aber noch Perspektiven entwickeln für die Berufe, bei denen klar ist, dass die Menschen nicht bis zum 67. Lebensjahr arbeiten können. Da geht es um Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten“, erklärte die Fraktionsvize.

Auch andernorts in der schwarz-gelben Koalition stößt der Renten-Vorschlag auf Kritik. Der FDP-Sozialexperte Heinrich Kolb sagte der „Bild“-Zeitung, für entsprechende Prognosen sei es „noch viel zu früh“. Ohnehin sei es besser, „wenn die Menschen für sich selbst entscheiden können, wann sie in den Ruhestand gehen“, sagte Kolb. Auch vonseiten der Sozialverbände gab es Kritik. Deutschland sei noch nicht einmal gerüstet für die Rente mit 67, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher der „Passauer Neuen Presse“. Es sei „völlig kontraproduktiv, über eine Rente mit 68 oder 69 zu spekulieren“. Das werde von vielen Älteren, die langzeitarbeitslos sind, als Bedrohung empfunden. Christian Tretbar

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