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Politik: Union und FDP noch vorn beim Politbarometer

Berlin - Sechs Wochen vor der Bundestagswahl bekommt die SPD Auftrieb: Nachdem schon der Deutschlandtrend in dieser Woche ein Plus für die Kanzlerpartei ergab, zeigt nun das Politbarometer ebenfalls einen Stimmungsschub für die SPD. Sie legt binnen einer Woche um sieben Prozentpunkte zu und kommt auf 31 Prozent.

Berlin - Sechs Wochen vor der Bundestagswahl bekommt die SPD Auftrieb: Nachdem schon der Deutschlandtrend in dieser Woche ein Plus für die Kanzlerpartei ergab, zeigt nun das Politbarometer ebenfalls einen Stimmungsschub für die SPD. Sie legt binnen einer Woche um sieben Prozentpunkte zu und kommt auf 31 Prozent. Umgekehrt fällt die Union um vier Punkte auf 40 Prozent zurück. Nach 20 Punkten Abstand vor zwei Wochen hat die CDU/CSU aktuell nur noch neun Punkte Vorsprung vor der SPD. Doch bekanntlich schwanken die Stimmungen im Wahlvolk stark. Der Aufschwung der SPD wurde Mitte der Woche gemessen, also nach dem Soloauftritt von Kanzler Gerhard Schröder in der Christiansen- Talkshow und Merkels Brutto-netto- Panne. Noch kurz zuvor ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts ein deutlich anderes Bild, das der „Stern“ am Donnerstag veröffentlichte: Forsa fragte vom 25. bis 29. Juli und kam auf 26 Prozent für die SPD (ein Punkt weniger als in der Woche davor) und auf 45 Prozent für die Union (ein Punkt mehr).

Das Frohlocken in der SPD-Spitze über eine Trendumkehr könnte daher zu früh sein. Denn die Politbarometer-Prognose für die Bundestagswahl (dabei wird die gemessene aktuelle Stimmung durch langfristige Erfahrungen aus der Wahlforschung ergänzt und gewichtet) zeigt noch immer eine Mehrheit für Schwarz-Gelb (Union 42, FDP 8 Prozent). Derzeit ergibt nur der Deutschlandtrend von Infratest dimap einen Verlust der Mehrheit. Nimmt man die aktuellen Umfragen aller fünf großen Institute zusammen (neben Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Forsa noch Allensbach und Emnid), kommt man auf folgende Stimmverteilung: Union 43,4, SPD 27,1, Grüne 8, FDP 7,2, Linkspartei 10,8 Prozent.

Zwar nimmt die Zahl derer ab, die die Wahl schon für entschieden halten (26 Prozent gegenüber 35 Prozent im Juli, ein Indiz, dass es knapp werden wird) – und dass Schröder gegenüber Merkel mit 48 zu 40 wieder deutlich in Front liegt, ist ebenfalls ein Signal, dass Schwarz-Gelb noch nicht gewonnen hat. Andererseits wird die SPD zunehmend als uneinig wahrgenommen (zwei Drittel haben dieses Bild von der Kanzlerpartei), während die Union nur noch von 41 Prozent als zerstritten wahrgenommen wird – eine klare Verbesserung gegenüber den letzten Umfragen. Wie schwankend die demoskopischen Momentaufnahmen sind, zeigt das Politbarometer bei der Linkspartei: Deren Höhenflug ist offenbar zu Ende. Beim Stimmungstest fällt sie im Osten mit 23 Prozent wieder hinter CDU (33) und SPD (30) zurück.

Für das Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel hat die Forschungsgruppe Wahlen zwischen dem 2. und 4.8. insgesamt 1303 Wahlberechtigte befragt.

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