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Wahlweise: Promis pushen Parteien

Sportler und Prominente bekennen Farbe: Hans Monath wundert sich über eine multiple Wahlempfehlung.

Obwohl Politiker momentan nicht eben hoch im Kurs stehen, outen sich auch in diesem Wahlkampf wieder Prominente als Unterstützer von Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier oder Oskar Lafontaine. Die Kollegen von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben sich die Mühe gemacht, von den Internetauftritten der Parteien und Wählerinitiativen die Stars und Sternchen, Schriftsteller und Sportler zusammenzutragen, die kurz vor der Wahl politisch Farbe bekennen. Passend zum Wohlfühl-Wahlkampf von Angela Merkel werben etwa die Biedermeier-Ikonen Uschi Glas und Sascha Hehn für die Union. Ebenso unvermeidlich wie unverdrossen trommelt Günter Grass „für eine starke SPD“, wobei ihm Erich Loest und Sten Nadolny zur Seite stehen (ob man „Die Entdeckung der Langsamkeit“ auf das gemächliche Tempo beziehen soll, mit dem die Sozialdemokraten kurz vor Toresschluss in den Umfragen zulegen?). Immerhin decken die SPD-affinen Mimen Renan Demirkan, Iris Berben und Michael Degen ein deutlich breiteres Rollenrepertoire ab als ihre Kollegen aus der Unionsabteilung.

Gut ein Dutzend aktive und ehemalige Erfolgsathleten wollen Merkel wieder im Kanzleramt sehen. Für die Linkspartei werben vier DDR-Olympiasieger oder Weltmeister.

Zum kleinen Kreis der Promi-Unterstützer der Grünen zählt dpa auch die Schauspielerin Jasmin Tabatabai. Auf der Website der Partei plädiert sie tatsächlich dafür, zur Wahl zu gehen. Allerdings verzeichnet auch die Initiative „Steinmeier-wird-Kanzler.de“ die Deutsch-Iranerin. Dort preist sie den Kanzlerkandidaten, attestiert ihm Leidenschaft im Wahlkampf und wundert sich, dass vor der Entscheidung „unsere Republik wie im Tiefschlaf“ erscheine. Entweder Tabatabai ist so hellwach, dass sie gleich zwei Parteien zur Wahl empfiehlt – oder irgendjemand hat einen Fehler gemacht. Vielleicht im Tiefschlaf?

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