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Die Cyberattacke auf die Website der US-Armee ist ein weiterer in einer Reihe von Hackerangriffen auf amerikanische Behördenseiten.

© Pawel Kopczynski/Reuters

Website der US-Armee offline: Syrische Elektronische Armee bekennt sich zu Hackerangriff

Die Spur führt in das Umfeld von Baschar al Assad: Die sogenannte Syrische Elektronische Armee hat sich zu einer Cyberattacke auf die Website der US-Armee bekannt. Die musste vorübergehend abgeschaltet werden.

Wegen eines Hackerangriffs hat die US-Armee ihre Website vorübergehend stillgelegt. Nach der Entdeckung der Cyberattacke seien "geeignete Vorsichtsmaßnahmen" ergriffen worden, teilte Armeesprecher Malcolm Frost am Montag in Washington mit. Der Angriff galt nach offiziellen Angaben der Armee-Website www.army.mil, die sich an die breite Öffentlichkeit richtet und keine geheimen oder personenbezogenen Informationen enthalte. Daten seien bei dem Hackerangriff nicht gestohlen worden.

Zu dem Angriff bekannte sich im Kurznachrichtendienst Twitter die sogenannte Syrische Elektronische Armee, die der syrischen Regierung von Staatschef Baschar al Assad anhängt. Die Hacker veröffentlichten nach eigenen Angaben auf der Website der US-Armee Botschaften, die die Ausbildung von syrischen Rebellen durch die USA verurteilten.

Die Syrische Elektronische Armee wird mit Hackerangriffen auf diverse Medien-Websites in den vergangenen Jahren in Zusammenhang gebracht, darunter Angebote der "New York Times" und der "Washington Post". Auch das Twitter-Konto des Fotodienstes der Nachrichtenagentur AFP sowie Konten bei sozialen Netzwerken des britischen Senders BBC wurden angegriffen.

Nach Angaben von Regierungsvertretern wurde nun womöglich zum ersten Mal eine Website der US-Armee gehackt. Bislang waren vor allem Twitter-Konten angegriffen worden. So wurden im Januar über das Twitter-Konto des US-Zentralkommandos für den Nahen Osten Botschaften verbreitet, die die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) verherrlichten.

Die US-Regierung ist in den vergangenen Monaten wiederholt Opfer von Cyberattacken geworden. Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Personalverwaltung der US-Regierung bei einer groß angelegten Cyberattacke persönliche Daten von bis zu vier Millionen aktiven und ehemaligen Regierungsangestellten gestohlen worden sein könnten. Medienberichten zufolge kam der Angriff aus China.

Ende Mai wurde mitgeteilt, dass unbekannte Hacker der US-Steuerbehörde IRS die Daten von rund 100.000 Steuerzahlern gestohlen haben. Nach Informationen des Fernsehsenders CNN führte die Spur nach Russland. Bereits im Oktober waren Hackerangriffe auf Computersysteme des Weißen Hauses und des US-Außenministeriums verübt worden, die Medienberichten zufolge ebenfalls aus Russland kamen.

Bei seinem Aufenthalt im bayerischen Krün am Rande des G-7-Gipfels hatte US-Präsident Barack Obama angesichts massiver Cyberangriffe auf die öffentliche Verwaltung in den USA angekündigt, den Kampf gegen Hacker zu verschärfen. Seit längerem zeige sich, dass ältere Computersysteme in den USA eine “erhebliche Schwachstelle“ seien, sagte Obama. "Das Problem wird nicht verschwinden, es wird sich beschleunigen“, warnte er. Deshalb müssten sich die USA dagegen technisch besser wappnen mindestens so stark sein wie die Angreifer. (AFP/Reuters)

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