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Während der Evakuierungsflüge aus Kabul werden bis zu 230 Personen mit dem Airbus A400M aus dem Krisengebiet geflogen.

© dpa/Marc Tessensohn/Bundeswehr

„Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde“: Noch vier Evakuierungsflüge der Bundeswehr am Donnerstag

Die Bundeswehr wird ihre Truppen bis Freitag aus Kabul abziehen. Die Evakuierungsmission steuert damit auf ein schnelles Ende zu.

Die militärische Evakuierungsmission für Deutsche und einheimische Mitarbeiter aus Afghanistan steuert auf ein Ende zu. Die Bundeswehr wollte am Donnerstag nochmals mit vier Flugzeugen Menschen aus Kabul ausfliegen. Bis Freitag sollten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch militärische Kräfte ganz weitgehend abgezogen sein.

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Die aus mehreren Nationen stammenden Soldaten am Flughafen sind bei ihren Evakuierungsaktionen auf den Schutz durch US-Truppen angewiesen. US-Präsident Joe Biden hatte erklärt, dass er an dem Plan festhalte, die amerikanischen Truppen bis zum 31. August aus Kabul abzuziehen.

Die Bundeswehr hat am Donnerstag 150 weitere Menschen aus dem afghanischen Kabul ausgeflogen. Das Einsatzführungskommando meldete auf Twitter, dass ein Militärtransporter vom Typ A400M mit den Schutzsuchenden an Bord um 9.42 Uhr deutscher Zeit in Richtung Taschkent gestartet ist.

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Am Vorabend hatte die Bundeswehr mit dem letzten von mehreren Flügen am Mittwoch 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt ausgeflogen. „Insgesamt 5193 Personen konnten seit Beginn der Evakuierungsmission durch die Bundeswehr in Sicherheit gebracht werden - allein gestern waren es 539 zu Schützende“, schrieb das Verteidigungsministerium am Donnerstag auf Twitter. „Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde.“

Grünen-Experte erwartet schnelles Ende des Bundeswehreinsatzes

Der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Tobias Lindner, rechnet mit einem schnellen Ende der Evakuierungsmission der Bundeswehr in Afghanistan. „Wir reden hier eher über Stunden als über Tage“, sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio. Den genauen Zeitpunkt kenne aber auch er als Obmann im Verteidigungsausschuss des Bundestags nicht.

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„Die Vereinigten Staaten haben klargemacht, dass sie Ende August abgezogen sein werden, und dann folgt da einfach ein gewisses militärisches Prozedere. Das heißt, die USA gehen zuletzt raus, und alle anderen Nationen davor.“ Die Obleute werden nach seinen Worten informiert, sobald die letzte Maschine Afghanistan verlassen hat. Dann werde das auch die Öffentlichkeit erfahren.

[Mehr zum Thema: Flucht aus Kabul - „Ich hatte nicht gedacht, dass wir das alles überleben“ (T+)]

Er hoffe, dass noch möglichst viele Menschen gerettet werden könnten, denn danach werde eine Ausreise schwer, sagte Lindner. „Es gibt ja keinen zivilen Flughafen mehr in Kabul - der ist schwer demoliert. Es müsste erst mal darum gehen, einen zivilen Flugbetrieb wieder aufzubauen.“ Zudem sei unklar, was die militant-islamistischen Taliban darunter verstünden, wenn sie zusagten, „Personen mit legalen Dokumenten“ könnten auch weiter ausreisen.

Vor eineinhalb Wochen hatten die militant-islamistischen Taliban die afghanische Hauptstadt erobert und wieder die Macht übernommen. Zehntausende versuchen seitdem verzweifelt, außer Landes zu kommen. (dpa)

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