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Irak: Wut gegen Behörden in Kerbela

Sicherheitskräfte haben in der irakischen Stadt Kerbela verhindert, dass wütende Menschen Gebäude der Provinzverwaltung in Brand setzen. Die Zahl der Opfer des Anschlags vom Samstag stieg auf 60 Tote und mehr als 170 Verletzte.

Kerbela/Bagdad - Ähnliche Ausschreitungen hatte es in Kerbela bereits vor zwei Wochen nach einem Terroranschlag gegeben, bei dem 40 Menschen ums Leben gekommen waren. Am Samstag war in Kerbela eine Autobombe in der Nähe eines schiitischen Heiligtums, des Imam-Abbas-Schreins, explodiert.

Großajatollah Mohammed Taki al-Mudarrisi rief die Einwohner der Stadt auf, sich fortan selbst um ihren Schutz zu kümmern. "Ich rufe die Bewohner Kerbelas auf, Sicherheitskomitees zu bilden, um sich selbst zu schützen, nachdem die Sicherheitskräfte versagt haben, was man daran erkennen kann, dass sich innerhalb eines Monats zwei schwere Anschläge ereignet haben", sagte der schiitische Geistliche der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak.

In Bagdad starben am Sonntag nach Angaben von Augenzeugen vier Zivilisten, als im Süden der Hauptstadt eine Bombe in einem Kleinbus explodierte. Vier weitere Menschen wurden verletzt. Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten berichtete, eine Mörsergranate sei in der Nähe eines Schreins in dem Vorort Adhamija eingeschlagen und habe einen Zivilisten getötet. Rund um den vorwiegend von Sunniten bewohnten Vorort errichtet die US-Armee eine umstrittene Mauer, die Extremisten in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken soll. (tso/dpa)

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