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Geiseldrama: Zusammenarbeit machte Freilassung möglich

Die Freilassung der beiden deutschen Geiseln im Irak sei durch eine enge Zusammenarbeit verschiedener Staaten vor Ort gelungen, sagte Gernot Erler (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt.

Berlin - Die Freilasung sei zurückzuführen "auf eine vielfältige Hilfe von unseren Freunden", sagte Erler. Erler sprach von einer gemeinsamen Einflussnahme auf die irakische Gesellschaft und von Autoritäten, "die sich eindeutig gegen diese Geiselnahme ausgesprochen haben, die auch gebeten und aufgefordert haben, das zu beenden." Einzelheiten wollte Erler nicht nennen. "Die Kanäle, die wir da brauchen, müssen aufrechterhalten werden."

Alles spreche gegen einen politischen Hintergrund der Entführung. Die Videos hätten gezeigt, "dass das eher Teil jener Geiselindustrie ist, die sich leider im Irak entwickelt hat". Erler kritisierte Spekulationen um mögliche Lösegeldzahlungen für René Bräunlich und Thomas Nitschke. "Jeder Hinweis in diese Richtung könnte dazu führen, dass es Nachahmungstäter gibt", sagte er im Bayerischen Rundfunk.

Die Arbeit im Krisenstab sei nicht immer leicht gewesen. Über Wochen habe man keine brauchbare Verbindung in die Nähe der Entführer herstellen können. Dies sei "bitter" gewesen, sagte Erler.

100 Tage nach ihrer Entführung werden Bräunlich und Nitschke an diesem Mittwochnachmittag in Deutschland zurückerwartet. Im Deutschlandradio Kultur rief Erler Firmen auf, die Reisehinweise des Amtes zu beachten und keine Mitarbeiter in den Irak zu schicken. (tso/dpa)

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