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Politik: Zwanzig Prozent plus x - die PDS will zweite politische Kraft im Lande werden

"20 plus x" lautet das Wahlziel von Gabriele Zimmer, der Spitzenkandidatin der PDS in Thüringen. Die Sozialdemokraten sollen als zweitstärkste landespolitische Kraft abgelöst werden.

"20 plus x" lautet das Wahlziel von Gabriele Zimmer, der Spitzenkandidatin der PDS in Thüringen. Die Sozialdemokraten sollen als zweitstärkste landespolitische Kraft abgelöst werden. Das Vorhaben hat natürlich einen Haken: Als dritte Kraft wäre die SPD wohl kaum noch bereit, in eine rot-rote Koalition einzutreten. Ohnehin sind in Thüringen die Vorbehalte gegen eine solche Verbindung größer als in Magdeburg und Schwerin - durchaus auf beiden Seiten.

So äußerte sich der Thüringer PDS-Vorsitzende Dieter Hausold am Freitag erneut zurückhaltend zu Rot-Rot. Wenn SPD-Spitzenkandidat Richard Dewes die Politik der Bundesregierung in Thüringen nachvollziehen wolle, dann werde es keine Zusammenarbeit mit der PDS geben können, sagte Hausold im InfoRadio Berlin. Dewes hat sich im Wahlkampf jedoch hinter den Kurs von Bundeskanzler Schröder gestellt. Die PDS wolle in erster Linie ein gutes Wahlergebnis erzielen und einen stärkeren Einfluss im Parlament erreichen, sagte Hausold. "Alles andere ist für uns nachgeordnet."

Gabi Zimmer, auch stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS und seit 1990 im Erfurter Landtag, dürfte das Ziel ihrer Partei noch deutlich übertreffen. In ihrem Wahlkreis Suhl schickt die 44-Jährige sich an, das Direktmandat zu gewinnen. Im dortigen Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk gehörte sie vor 1989 der SED-Parteileitung an.

Zu Rot-Rot äußerte sie sich zuletzt skeptisch. Die Mehrheit müsse schon mehr als einige Sitze betragen, sagte sie.

Einen Befürworter hatte eine Koalition mit den Sozialdemokraten vor allem im zweiten Spitzenkandidaten Bodo Ramelow. Aus gutem Grund: Der "Wessi" Ramelow, bis vor kurzem noch Landesvorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft HBV, trat erst vor einigen Monaten in die PDS ein - als ein Ministerkandidat in einem rot-roten Kabinett, das noch im Frühjahr als durchaus möglich galt.

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