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Brandenburg: Ab Schuljahr 2006/07 wieder Kopfnoten Sieben Noten in den Kategorien

Sozialverhalten sowie Lern- und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten sowie Lern- und Arbeitsverhalten Potsdam - Brandenburgs Schüler bekommen vom Schuljahr 2006/2007 an wieder Kopfnoten. Darauf hätten sich Bildungsexperten von SPD und CDU geeinigt, teilte das Bildungsministerium gestern mit. Angelehnt an das Vorbild Bayerns sollen sieben Noten in den Kategorien Sozialverhalten sowie Lern- und Arbeitsverhalten vergeben werden. Außerdem soll künftig über die Aufnahme an Gymnasien neben dem üblichen Grundschul-Gutachten auch der Notendurchschnitt und ein Zentraltest entscheiden. Kopfnoten – voraussichtlich zwischen Eins und Fünf – sollen demnach von der 3. bis zur 10. Klasse vergeben werden. Bis zum Zwischenzeugnis der 10. Klasse erscheinen sie auf dem Zeugnis, beim Abschlusszeugnis dann auf einem gesonderten Blatt. In der Kategorie Sozialverhalten werden soziale Verantwortung, Kooperation, Kommunikation und Konfliktverhalten beurteilt. Beim Lern- und Arbeitsverhalten sind es Interessen und Motivation, Konzentration und Ausdauer sowie Lern- und Arbeitsweise. Das Ministerium will im Herbst eine entsprechende Verwaltungsvorschrift vorschlagen. Außerdem soll es künftig einen zentralen Test in der 6. Klasse geben, der auch über den Wechsel zum Gymnasium entscheidet. Der Bildungsexperte der CDU-Fraktion, Ingo Senftleben, sagte, von 2006/07 an solle kein Schüler mehr Gymnasiast werden dürfen, der nicht mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5 hat. In der Vergangenheit seien nicht wenige Schüler in Gymnasien aufgenommen worden, denen die Voraussetzungen dafür gefehlt hätten. Außerdem einigten sich SPD und CDU auf ein geändertes Verfahren für die Verteilung lernbehinderter Kinder. Diese sollten nach Möglichkeit in den ersten beiden Klassen gewöhnliche Grundschulen besuchen. Zur Unterstützung würden 38 Vollzeitstellen für Sonderpädagogen an Grundschulen verlagert. Dies entspreche rund 200 Lehrern, die stundenweise die lernbehinderten Schüler unterstützen sollen, sagte Ministeriumssprecher Thomas Hainz. Langfristig könnten so die ersten beiden Klassen an Förderschulen wegfallen. Strittig ist in der Koalition weiterhin die Zukunft der jetzigen so genannten Schellläuferklassen. In diesem Schulversuch können leistungsstarke Schüler statt nach der 6. bereits nach der 4. Klasse ans Gymnasium wechseln und nach zwölf Jahren Abitur machen. In absehbarer Zeit soll die Zeit bis zum Abitur ohnehin auf zwölf Jahre verkürzt werden. Die CDU will den Leistungsstarken den Übergang weiterhin nach der 4. Klasse ermöglichen, die SPD ist dagegen. „Die Frage ist, ob man ihnen frühzeitigen Fachunterricht ermöglicht oder sie auf der Grundschule "verhungern" lässt“, meinte Senftleben. dpa

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