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Brandenburg: Abrissarbeit für Großflughafen

Gegner fordern Stopp / BBF weist Forderung zurück

Gegner fordern Stopp / BBF weist Forderung zurück Berlin – Auf dem Gelände der Gemeinde Diepensee südlich von Berlin hat die Abrissarbeit für den geplanten Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) begonnen. Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) bestätigte gestern, dass der Abriss bereits seit Mitte September läuft. Die Anwälte der Flughafengegner forderten den sofortigen Stopp der Arbeiten, weil noch nicht alle Dorfbewohner umgezogen sind. Rechtsanwalt Dieter Baumann verwies vor allem auf Gesundheitsgefahren durch herumfliegende Asbest-Partikel. Die Gemeinde Diepensee soll für den neuen Großflughafen, der 2010 in Betrieb gehen soll, völlig von der Landkarte verschwinden. Bis auf wenige Ausnahmen haben die ehemals über 300 Einwohner ihre Häuser bereits verlassen und sind ins nahe gelegene Königs Wusterhausen gezogen. Baumann verwies jedoch darauf, dass der Ort immer noch bewohnt wird. Bei einem Abbruch der Gebäude bestehe die Gefahr, dass Krebs erregende Asbestfasern frei werden. Im Auftrag eines Anwohner verlangte der Anwalt deshalb vom zuständigen Landratsamt Dahme-Spreewald, die Abrissarbeiten sofort zu untersagen. „Die Gefahren werden auf Kosten der Anwohner ignoriert. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen“, sagte Baumann. Falls das Landratsamt der Aufforderung nicht nachkomme, werde er die Gerichte einschalten.Die Flughafen-Gesellschaft verwies jedoch auf bestehende Verträge mit den ehemaligen Bewohnern sowie der Gemeinde Diepensee. „Das sind unsere Grundstücke und unsere Häuser“, sagte Flughafen-Sprecherin Rosemarie Meichsner. Die Abrissarbeiten stünden in Einklang mit den Gesetzen. Der Termin für den offiziellen Baubeginn des Milliardenprojekts ist noch offen. Mit dem Großflughafen Berlin-Brandenburg International muss sich auch noch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beschäftigen, wo mehrere tausend Klagen von Flughafengegnern erwartet werden. Allein Baumanns Kanzlei hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 2000 Klagen gesammelt. Der BBI soll auf dem Gelände des ehemaligen DDR-Zentralflughafens Schönefeld entstehen. Die beiden anderen Berliner Flughäfen Tegel und Tempelhof sollen geschlossen werden.dpa

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