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Ein Bundeswehrsoldat (l) und ein Dolmetscher (r) sprechen nahe Kundus im Distrikt von Char Darreh mit einem Mann. (Symbolbild).

© dpa / Maurizio Gambarini

Afghanische Bundeswehr-Helfer: Brandenburg rettete mehr als 600 Menschen

Das Land hat im Jahr 2022 rund 630 afghanische Ortskräfte der Bundeswehr und von anderen deutschen Organisationen aufgenommen. Die Linke begrüßt das.

Während des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr arbeiteten sie als Übersetzer, als Fahrer oder Handwerker. Die Rede ist von afghanischen Ortskräften, ohne deren Einsatz die deutschen Streitkräfte am Hindukusch vermutlich verloren gewesen wären. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 schweben diese Menschen in höchster Gefahr. Und verschiedene Unterstützerorganisationen bemühen sich massiv darum, die afghanischen Partner der deutschen Soldaten, Polizisten und Entwicklungshelfer in Sicherheit zu bringen.

Brandenburg bildet da keine Ausnahme: Das Land hat im Jahr 2022 rund 630 afghanische Ortskräfte der Bundeswehr und von anderen deutschen Organisationen aufgenommen. Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Andrea Johlige hervor, die dieser Zeitung vorab vorliegt.

Konkret wurden dem Land im zweiten Halbjahr 2022 insgesamt 237 afghanische Mitarbeiter der Bundeswehr zugewiesen. Aus einer früheren Anfrage Johliges geht hervor, dass dem Land im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 402 Ortskräfte zugewiesen worden waren. Zudem konnten die Ortskräfte insgesamt 71 Familienmitglieder im Rahmen des Familiennachzugs ins Land holen.

Die der Flüchtlingspolitik der Landesregierung oft kritisch gegenüberstehende Oppositionsabgeordnete Johlige begrüßte auf Nachfrage die vorgelegten Zahlen. „Es ist gut, dass sich Brandenburg nach wie vor bei der Aufnahme afghanischer Ortskräfte engagiert“, sagte die Politikerin aus dem Havelland.

Allerdings bereite der Familiennachzug weiter Sorge. „Aufgrund der katastrophalen Lage in Afghanistan hat die deutsche Botschaft in Kabul ihre Arbeit vorübergehend eingestellt“, so Johlige. Deshalb könnten die für den Familiennachzug nötigen Botschaftstermine nur außerhalb des Landes absolviert werden. „Brandenburg sollte sich hier auf Bundesebene für andere Lösungen, etwa digitale Termine, einsetzen, um den Familiennachzug zu erleichtern.“

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