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Hier spricht der Chef. Hartmut Mehdorn. -

© dpa

Berliner Flughäfen: Am BER wird wieder gearbeitet

Sie ist das größte Problem am Flughafen: die Entrauchungsanlage. Siemens soll sie nun endlich fertigstellen. Und auch in Tegel geht es voran.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Brandschutzanlage des Flughafens BER kann umgebaut werden. Die Firma Siemens wurde beauftragt, neben der elektronischen Steuerung der Entrauchung auch die Steuerung für die Zuführung von Frischluft einzubauen. Der Vertrag mit der Flughafengesellschaft FBB wurde am Dienstag unterschrieben. In den vergangenen Monaten seien tragfähige Lösungen für das zentrale Problem des Brandschutzes erarbeitet worden, sagte BER-Chef Hartmut Mehdorn. „Wir werden dies nun Schritt für Schritt zu einem Gesamtplan zur Eröffnung des BER zusammenfügen.“

Die Arbeiten von Siemens können starten, sobald neue Kabel verlegt und andere „bauliche Vorarbeiten“ beendet sind.

Nach dem Einbau und der Programmierung der Steuerungstechnik muss der Brandschutz neu getestet werden, bevor die Anlage abgenommen und in Betrieb genommen werden kann. „Ein Meilenstein bei der Realisierung von BER“ nannte Flughafenchef Hartmut Mehdorn den Vertragsabschluss mit Siemens, der lange auf sich warten ließ.

Und auch aus Tegel gibt es positive Neuigkeiten: Die übergangsweise Sanierung des Flughafens wird bis Jahresende abgeschlossen. Blitzsaubere Toiletten, neu gefliest. Weiß mit roten Bändern, der Boden schiefergrau, und auch die Armaturen sehen schick aus. Wer auf dem Flughafen Tegel mal austreten muss, kann dies jetzt wieder auf Weltniveau tun. Es ist vorbei mit dem Charme der 70er Jahre. „Zwei Drittel der WCs sind saniert“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Elmar Kleinert. Das sei kein Luxus, sondern eine notwendige Übergangslösung, damit der überlastete Airport im Norden Berlins noch eine Weile durchhalten kann.

"Für die nächsten zwei Jahre reicht's"

Die 17,5 Millionen Euro teure Ertüchtigung des Flughafens Tegel, die sich nicht auf Sanitäranlagen beschränkt, reiche für „die nächsten ein, zwei Jahre“, sagte Kleinert am Dienstag bei einem kleinen Rundgang. Bis zur Schließung, sobald der neue Hauptstadt-Flughafen BER in Schönefeld endlich eröffnet wird – in ein bis zwei Jahren. So, so. „Eine größere Verschiebung kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen“, legte sich der Betriebsleiter der Berliner Flughäfen fest.

Vor dem kommenden Winter habe er auch keine Angst. „Wir sind gut aufgestellt.“ Beide Start- und Landebahnen in Tegel wurden repariert, 40000 Quadratmeter Asphaltdecke erneuert und mit einem Anti-Rutschbelag versehen. Die Befeuerung wurde komplett saniert. Solche Dinge sind für die Passagiere, die sich am Dienstag wieder in den engen Terminals drängten, in der Regel nicht sichtbar. Das gilt auch für den Einbau eines zusätzlichen, 100 Meter langen Koffertransportbands und eines mehrstufigen Röntgenkontrollgeräts. Jetzt rollen dort 1000 Gepäckstücke pro Stunde gut durchleuchtet über das nagelneue Band. Außerdem arbeiten im Gepäckbereich 15 Mitarbeiter je Schicht, eine schnelle Eingreiftruppe, um Engpässe und Störungen zu beseitigen. Die Zahl verloren gegangener Koffer ging seitdem erheblich zurück. Bis Jahresende sei das Problem mit dem Gepäck weitgehend gelöst, versprach Kleinert.

Was positiv auffällt, für alle sichtbar, ist der neue Wandanstrich in den Passagierbereichen, einschließlich der Treppenhäuser und Fluggastbrücken. Geschäftsführer Kleinert wird ein bisschen romantisch. „Der Flughafen Tegel reitet seit geraumer Zeit auf einer Welle der Sympathien, jetzt geben wir unseren Gästen etwas zurück.“ Bis zum Jahresende soll das gesamte Sanierungsprogramm umgesetzt sein. Auch die Fluggesellschaften seien zufrieden, heißt es. „Es hakt nirgends mehr“, sagte Verkehrs-Staatssekretär Christian Gaebler (SPD). Das investierte Geld, wagte er die Prognose, werde durch zusätzliche Fluggäste in Berlin wieder eingespielt.

Er sei ein großer Tegel-Fan, bekannte Betriebsleiter Kleinert. „Nach dem Umzug werden wir diesem Airport ein bisschen hinterhertrauern.“ Aber: „Alle werden sich im Flughafen BER ganz schnell sehr wohlfühlen.“

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