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Brandenburg: Auch CDU will Schlossherr werden Union: Stolpes Planspiele reiner Wahlkampf

Berlin - „Eine gute Sache“, sagt Christoph Stölzl, „dass wieder über das Schloss gesprochen wird.“ Wie es Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) gestern in den PNN tat.

Berlin - „Eine gute Sache“, sagt Christoph Stölzl, „dass wieder über das Schloss gesprochen wird.“ Wie es Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) gestern in den PNN tat. Stölzl, CDU-Kulturexperte und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, sieht sich mit dem Kaufmann Wilhelm von Boddien als „Schlossförderer der ersten Stunde“. Deshalb freut ihn jede Aufbau-Aktivität. Er glaubt aber nicht, dass Stolpe, wie angekündigt, in den nächsten Wochen schon genaue Pläne vorstellt: „Das ist Wahlkampf.“ Der CDU-Politiker hofft vielmehr auf den „neuen Anlauf“ einer CDU-geführten Bundesregierung, dem Schloss in Berlins Mitte näher zu kommen. Jede neue Regierung, sagt er, habe auch ein Kulturprogramm vorgestellt, und dazu gehöre nun auch der Schlossneubau. Die Finanzierungsfrage sei entscheidend, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Mitnutzerin des geplanten Humboldt-Forums auf dem Schlossgelände werde es aus eigener Kraft nicht schaffen können. Auf Anfrage verweist die CDU-Bundesgeschäftsstelle in Schlossfragen auf die Bundestagsfraktion, die wiederum auf den Abgeordneten Günter Nooke. Und der hofft, dass die künftige Bundesregierung „klar und deutlich“ sagt, dass sie das Schloss bauen will. Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel, die CSU und FDP hätten eine klare Position. Mit deutlichen Worten in einer Regierungserklärung ließe sich leichter um Spenden werben. Privates Geld sei für den rund 500 Millionen Euro teuren Schlossneubau unabdingbar, hatte auch Stolpe betont. Sein Ministerium will sich aber nicht über mögliche Investoren äußern. Es werde an einem Konzept gearbeitet, „das den Finanzminister leichter ansprechbar macht“. Ob dies noch vor den Wahlen präsentiert werden könne, sei derzeit nicht abzusehen. Die Kontakte mit potenziellen Investoren gingen gut voran, hatte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Michaela Damianakis, am Sonntag erklärt. Fachleute ihrer Behörden stünden im engen Kontakt mit dem zuständigen Stolpe-Ministerium. Gestern klang das vorsichtiger. Der Bund prüfe intensiv, wie das Humboldt-Forum öffentlich oder zum Teil privat finanziert werden könne, Investoren hätten „Fühler ausgestreckt“. Christian van Lessen

Christian van Lessen

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