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Brandenburg: Ausstellung zu 1933 kommt nun doch 30 000 Euro für Projekt „Früher Terror“

Potsdam - Die von der Brandenburgischen Gedenkstättenstiftung geplante Ausstellung anlässlich des 80. Jahrestages der Machtübernahme Hitlers kann nun doch realisiert werden.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Die von der Brandenburgischen Gedenkstättenstiftung geplante Ausstellung anlässlich des 80. Jahrestages der Machtübernahme Hitlers kann nun doch realisiert werden. Das Projekt sei am Donnerstag vom Land abgenickt worden, sagte Stiftungsdirektor Günter Morsch den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Für die Wanderausstellung mit dem Arbeitstitel „Früher Terror“ stünden nun 30 000 Euro zur Verfügung.

Die Ausstellung soll die frühen Konzentrationslager in Brandenburg thematisieren, die die Nationalsozialisten unter anderem in Oranienburg, Brandenburg/Havel oder Perleberg errichteten. Eines der ersten Lager war zum Beispiel jenes in Oranienburg, das bereits wenige Wochen nach der Machtübernahme durch Hitler im März 1933 entstand – gut drei Jahre vor der Errichtung des bekannten KZ Sachsenhausen. In einem leer stehenden Fabrikgebäude mussten bis zum Sommer 1934 etwa 3000 Häftlinge leiden, hauptsächlich politisch Verfolgte, Gewerkschafter oder Künstler.

Die Wanderausstellung soll zunächst in der Gedenkstätte Sachsenhausen und später in jenen Kommunen gezeigt werden, in denen die frühen Lager standen, wie Morsch erklärte. Bislang sei dieses Kapitel deutscher Geschichte vielerorts noch kaum erforscht. Deshalb werde es relativ lange dauern, bis das Projekt realisiert werden könne, möglicherweise sogar bis Ende des Jahres. Grund sei die bisherige Planungsunsicherheit. „Wir können jetzt erst loslegen“, sagte Morsch. 

Ursprünglich wollte die Gedenkstättenstiftung bereits früher beginnen und hatte beim Land eine zusätzliche Förderung beantragt. Diese wurde abgelehnt, was nicht nur die Stiftung, sondern auch Oppositionspolitiker sowie Institutionen wie etwa das Brandenburger Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit kritisierten.

Nach Darstellung des Kulturministeriums kann die Ausstellung nun realisiert werden, weil die Stiftung intern Gelder umschichten will. Zugunsten des Etats für Ausstellungen soll weniger für Investitionen ausgegeben werden. Eine zusätzliche Förderung durch das Land ist weiterhin nicht vorgesehen. Unabhängig davon gebe es seit Dezember einen Landtagsbeschluss, wonach der Stiftungsetat um insgesamt 80 000 Euro erhöht wird, betonte ein Sprecher. Katharina Wiechers

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