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Streit um Straßensperrung bei Falkenhagen: B103: Land will mit Bundesministerium verhandeln

Die Auseinandersetzung zwischen dem Landkreis Märkisch-Oderland und dem Bund will sich jetzt auch das Land Brandenburg einschalten. Es geht um einen Abschnitt der B103 bei Falkenhagen, zuletzt hatte der Landrat die Straße gesperrt.

Falkenhagen/Perleberg - Brandenburg will in den Streit um einen B103-Abschnitt bei Falkenhagen zwischen dem Landkreis Prignitz und dem Bund eingreifen. "Wir werden Verhandlungen mit dem Bundesverkehrsministerium aufnehmen", kündigte der Sprecher des Infrastrukturministerium Jens-Uwe Schade am Dienstag an. Ziel sei es, dass die B103 in vollem Umfang Bundesstraße werde.

In der Auseinandersetzung zwischen dem Landkreis, der seit Jahren auch die Gerichte beschäftigt, gehe es um bis zu sieben Millionen Euro. Die Prignitz hatte die Straße als Ortsumgehung gebaut, als Anfang der 1990-er Jahre ein Gewerbegebiet bei Falkenhagen erschlossen wurde. Doch vergaß die Verwaltung, einen Vertrag aufzusetzen, wer für die Straße zahlt. Deshalb wurde dieser Abschnitt nie als Bundesstraße gewidmet. Der Kreis blieb auf den Kosten für Bau und Erhalt sitzen.

Deshalb plant Landrat Hans Lange (CDU) für Dienstag, das 1,5 Kilometer langes Teilstück der B 103 bei Falkenhagen sperren. "Wir machen dies, weil der Bund dafür nicht zahlt", erklärte er. Die Aktion soll nach Vorstellungen des Landrats aber nur ein erstes kleines, aber trotzdem schmerzhaftes Signal sein. „Wir sperren nur so lange, dass es sich eigentlich nicht lohnt, eine Alternativroute zu suchen. Große Probleme machen wollen wir aber nicht. Es geht uns um ein Achtungszeichzen“, erklärte Lange. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) müsse endlich einer Umwidmung zustimmen, so der Prignitz-Landrat. Der aktuelle Zustand sei aus seiner Sicht nicht mehr länger zumutbar.

Dem Kreis entstünden alleine für den Winterdienst auf der Umfahrung Jahr für Jahr Kosten zwischen 3000 und 8000 Euro. Zudem müsse die Fahrbahn jetzt umfangreich saniert werden, gab Hans Lange zu bedenken. Die Kosten dafür schätzt der Kreis auf etwa 130 000 Euro. Unter Berücksichtigung der angespannten Haushaltssituation und im Hinblick auf den künftigen Investitionsbedarf müsse der Landkreis sogar ernsthaft in Erwägung ziehen, die Privatstraße für den laufenden Verkehr generell zu schließen, erklärte der Verwaltungschef. Damit wäre die B 103 künftig in zwei Teile getrennt, da es die alte Route durch den Stadtkern von Falkenhagen nicht mehr gibt. Die Bundesstraße 103 verbindet auf insgesamt rund 160 Kilometern das Ostseebad Warnemünde und die Stadt Kyritz im Kreis Ostprignitz-Ruppin. Unter anderem führt sie durch Güstrow, Plau am See und Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern sowie an Meyenburg und Pritzwalk in der Prignitz vorbei.(mat/dpa)

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