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Behindertenverband Brandenburg: "Betonkopf" für das Gesundheitsministerium

Wenn der Weg zum Arzt zum Hindernis wird: Viele Arztpraxen im Land sind nicht barrierefrei - der Behindertenverband Brandenburg hat der Kassenärztlichen Vereinigung deshalb jetzt den Negativpreis verliehen.

Potsdam - Der Negativpreis "Betonkopf" geht in diesem Jahr an das brandenburgische Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung des Landes. Mit dem Preis prangert der Allgemeine Behindertenverband Brandenburg seit 2004 Einrichtungen oder Personen an, die aus seiner Sicht die Belange von Behinderten vernachlässigen. Noch immer seien zu wenig Arztpraxen barrierefrei und es würden nur langsam mehr, begründete der Verband am Montag die diesjährige Entscheidung. Das liege auch daran, dass zu selten Bauprojekte gefördert werden, die Praxen barrierefrei machen.

Alrun Kaune-Nüßlein, Sprecherin des Gesundheitsministeriums, nannte die Wahl "nicht gerechtfertigt". Das Ministerium unterstütze die Forderungen nach einem barrierefreien Zugang zu Arztpraxen. Etwa die Hälfte der Praxen seien bereits barrierefrei, Neubauten müssten es sogar sein. Eigene Fördermittel für Umbauten habe das Ministerium zudem gar nicht. Die Kassenärztliche Vereinigung will sich nach Angaben einer Sprecherin nicht zu den Vorwürfen äußern. (dpa)

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