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Brandenburg: Brandenburg will Frauen behalten

Landesweite Projekte gegen den Wegzug junger Frauen gestartet/ Lasa setzt auf attraktive Arbeitsplätze

Landesweite Projekte gegen den Wegzug junger Frauen gestartet/ Lasa setzt auf attraktive Arbeitsplätze Potsdam - Brandenburg will seine jungen Frauen behalten. Dafür steckt die Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg (Lasa) zwei Millionen Euro in fünf Projekte gegen den Wegzug qualifizierter Frauen, die nun im ganzen Land starten. In der Prignitz, in Lauchhammer, Cottbus, Frankfurt (Oder) und in Luckenwalde versuchen Fraueninitiativen, Hochschulen und Ausbildungszentren brandenburgischen Frauen unter 35 Jahren berufliche Perspektiven zu geben und so deren Abwanderung stoppen. Allein im Jahre 2002 waren 12 593 Frauen zwischen 18 und 35 Jahre aus Brandenburg fortgezogen. Das sind fast fünf Prozent aller Einwohnerinnen dieser Altersklasse; bei den 21 bis 25-Jährigen sogar 12 Prozent. „Irgendwann fehlen uns dann wegen des Geburtenknicks die qualifizierten Fachkräfte“, sagte Katrin Szalek, Leiterin des Projekts des Zentrum für Ausbildung Luckenwalde (ZAL) „Arbeit statt Abwanderung“ gestern in Potsdam. Darum richte sich ihr Projekt vor allem an Absolventinnen von Fachhochschulen und Universitäten. Die fünf Projekte, die nun gefördert werden, hatten den 13. Ideenwettbewerb der Innopunkt-Kampagne „Perspektiven für qualifizierte junge Frauen im Land Brandenburg“ gewonnen. Insgesamt waren 34 Vorschläge eingereicht worden. Die Sieger können zwei Jahre lang mit Fördermitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds rechnen. Gemeinsames Ziel der verschiedenen Projekte: 125 junge Frauen sollen längerfristige Arbeitsplätze finden. 65 Arbeitnehmerinnen sollen durch Qualifikation ihre Aufstiegschancen verbessern. Mit einem attraktiven Arbeitsplatz würden auch die Regionen für die Frauen attraktiver. So hofft zumindest Szalek. „Arbeit statt Abwanderung“ soll aber auch Facharbeiterinnen aus der Region Potsdam, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und dem Landkreis Dahme Spree ansprechen. Rund 150 Firmen und 300 Frauen wollen drei ZAL-Mitarbeiterinnen bis zum Mai 2007 für ihr Projekt „sensibilisieren“. 25 von ihnen sollen so einen festen Arbeitsplatz erhalten. 25 sollen durch Schulungsmaßnahmen ihre Karrieremöglichkeiten erweitern. „Wir wollen den Firmen „Arbeitnehmerinnen mit genau passender Qualifikation“ vermitteln. Interviews sollen Auskunft darüber geben, welches Unternehmen welchen Mitarbeiter mit welcher Ausbildung benötigt: „Die Fragebögen sind auch schon fertig“, so Szalek; die ersten zehn Firmen schon interviewt. Darunter auch das Seddiner Institut für angewandte Gewässerökologie. Prokurist Jens Meisel hat schon eine Förderkandidatin im Auge: Seine Mitarbeiterin soll in Richtung Management qualifiziert werden, damit sie später auch mit in die Geschäftsleitung aufsteigen kann. 80 Prozent der Schulungskosten würde „Arbeit statt Abwanderung“ zahlen. „Wir erhoffen uns durch die Qualifikation unserer Mitarbeiterin auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz“, so Meisel. Mit der Förderung könne sich die kleine Firma den auch leisten. Erreichen wollen die fünf Projektträger die jungen Frauen mit Werbe-Flyern und Plakaten, die ab nächster Woche in ganz Brandenburg hängen werden.

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