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Brandenburg: Brandenburger Roggen wird zu Ethanol

Schwedt - Auf dem Gelände der Schwedter PCK Raffinerie GmbH ist gestern eine Bioethanolfabrik offiziell in Betrieb genommen worden. Die neue Anlage, die innerhalb von elf Monaten von der Nordbrandenburger Bioenergie GmbH &Co KG (NBE) errichtet wurde, wird Ende des Monats den ersten 99,8-prozentigen Industriealkohol herstellen.

Schwedt - Auf dem Gelände der Schwedter PCK Raffinerie GmbH ist gestern eine Bioethanolfabrik offiziell in Betrieb genommen worden. Die neue Anlage, die innerhalb von elf Monaten von der Nordbrandenburger Bioenergie GmbH &Co KG (NBE) errichtet wurde, wird Ende des Monats den ersten 99,8-prozentigen Industriealkohol herstellen. Die Flüssigkeit wird Benzin als Oktanzahlverstärker beigefügt. Mit der bislang größten Bioethanolanlage Deutschlands sei ein Meilenstein in der weiteren Entwicklung Schwedts zu einem zukunftsfähigen Kraftstoff-Standort gesetzt worden, betonte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). NBE-Geschäftsführer Wolfgang Heidenreich sagte, Schwedt sei der erste Raffineriestandort Deutschlands, in dem die traditionelle Mineralölverarbeitung mit der Produktion von Bio-Kraftstoffen gekoppelt werde. Brandenburg zählt bereits heute europaweit zu den bedeutendsten Herstellerregionen von Biokraftstoffen. NBE hatte 49 Millionen Euro in die Anlage investiert, in der jährlich 550 000 Tonnen Roggen zu 180 000 Tonnen Bioethanol und bis zu 400 000 Tonnen Futtermittel verarbeitet werden. Das Unternehmen schafft nach eigenen Angaben 100 neue Arbeitsplätze sowie zehn Lehrstellen. Das Wirtschaftsministerium förderte die Anlage mit rund 13,6 Millionen Euro. Es ergäben sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Landwirtschaft, hob Junghanns hervor. Fast die komplette Roggenernte des Landes Brandenburg kann als nachwachsender Rohstoff genutzt werden. Für die Landwirte der Region ergibt sich somit eine lukrative Absatzquelle. Vor allem vor dem Hintergrund des Wegfalls der staatlichen Förderung für Roggen sei dessen Abnahme durch die NBE für die Landwirte attraktiv, sagte PCK-Geschäftsführer Klaus Niemann. Außerdem überreichte Junghanns der Nordbrandenburger Umesterungswerke GmbH & Co. KG (NUW) einen Förderbescheid über 10,3 Millionen Euro für eine Fabrik zur Herstellung von Biodiesel, die im kommenden Jahr die Produktion aufnehmen soll. Das Investitionsvolumen liegt bei knapp 42 Millionen Euro. Es ist vorgesehen, jährlich etwa 150 000 Tonnen Biodiesel als Beimischung zu dem in der PCR Raffinerie GmbH erzeugten Kraftstoff zu produzieren. 75 Arbeits- und 5 Ausbildungsplätze sollen neu entstehen.Juliane Sommer, Günter Brüggemann

Juliane Sommer, Günter Brüggemann

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